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04.06.2015
More Realism im Rathaus
Museum im niederländischen Gorssel
Ein leerstehendes Rathaus in einer holländischen Grenzstadt, realistische Malerei der Niederlande und ein zahlungswilliger Sammler – hervorragend fügen sich die Dinge für die Stadt Gorssel, die seit dem 2. Juni ein neues Museum besitzt. Privatfinancier Hans Melcher hat das Ausstellungshaus in dem ehemaligen Rathaus der Stadt für seine moderne Realismussammlung einrichten lassen. Hans van Heeswijk Architecten wiederum ergänzten den Bestand und gestalteten das historische Rathaus zu einem zeitgenössischen Museumsbau um, innerhalb von nur drei Jahren.
Trotz erheblicher Vergrößerung verdrängt der Erweiterungsbau des neuen Museum MORE den historischen Bestand von 1914 nicht. Moderat schließt sich Heeswijks Neubau mit seinen zwei Geschossen an das alte Rathaus an und gibt Blickachsen auf die parkähnliche Umgebung frei. Der Altbau wurde renoviert und beherbergt nun das Museumscafé und einen Veranstaltungssaal.
Drei Gebäudeflügel besitzt das Museum nun, den Altbau, einen neuen, mächtigen Vermittlungsbau und den dritten, repräsentativen Ausstellungstrakt. Verschoben wie ein Treppengiebel fügen sich im Letzteren vier Quaderelemente zu einem Gebäudevolumen zusammen. Bestimmend sind drei Baustoffe: Naturstein, Glas und Edelstahl.
Die Außenfassaden des Neubaus sind aus hellem, französischem Sandkalkstein. Auch einen Teil der Innenwände verkleidete das Amsterdamer Büro mit dem Stein. Kontrastierend ist der Eingangsbereich gänzlich verglast, ebenso schneiden sich vertikale Fensterbänder vereinzelt in die Sandsteinfassade. Innen wählte Heeswijk auch für Geländer, Aufzüge und Treppenstufen Glas. Edelstahl-Elemente als offene Träger oder Zierde vervollständigen das Materialtripel. Leicht und schwer, zurückgenommen und dennoch stolz ist diese Architektur – das passt zum Realismus der hier ausgestellten Kunst. (sj)
Fotos: Luuk Kramer, Imre Csany/DAPh
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