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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Museum_fuer_Landwirtschaft_in_Portugal_4811915.html

26.08.2016

Geschichte in der Scheune

Museum für Landwirtschaft in Portugal


Der Roman „Nachtzug nach Lissabon“ war 2004 wochenlang in den Top 30 der deutschen Büchercharts zu finden. Pascal Mercier, der eigentlich Peter Bieri heißt, war nicht der erste nicht-portugiesische Autor, der den spirituellen und tiefsinnigen Charme dieses Landes als Kulisse für eine Selbstfindungs-Reise nutzte. Die bewegte Geschichte der einstigen Seefahrernation am westlichen Ende Europas fasziniert deutsche Leser und Touristen. Einen anderen Aspekt der portugiesischen Geschichte speziell der Region Alentejo, zeigt ein neues Museum vom Büro DC.AD des Lissaboner Architekten Duarte Caldas.

In der malerischen Landschaft nahe der Ortschaft Mora steht ein gestrecktes weißes Gebäude. Dieses „hervorragende Beispiel regionaltypischer Bauweise“ steht auf dem höchsten Punkt des Anwesens Barocca, wo früher der Futterplatz lag. Es wurde grundlegend saniert und vom Architekten in ein Museum zur regionalen Geschichte der Landwirtschaft seit Beginn des 20. Jahrhunderts verwandelt.

Der zusammenhängende, große Innenraum unter dem beeindruckenden Dachstuhl wird durch freistehende Wände gegliedert, die in Form und Anlage eine Kopie der umgebenden Struktur darstellen. Das Ausstellungskonzept geht von einer Beziehung zwischen Außen- und Innenraum aus, die durch einzelne Fenster in den weißgetünchten Wänden hergestellt wird. Der Architekt kontrastiert den roten Keramik-Fußboden durch grüne Einbauten, die gleichzeitig den Bezug zum Grün der Landschaft herstellen sollen. Als ebenfalls freistehende feste Einbauten werden Rezeption und Shop durch die Farbe hervorgehoben.

Wen also eine Reise an diesen abgelegenen Ort im Herzen Portugals verschlägt, der wird in dem kleinen Museum Gelegenheit haben, vor authentischer Kulisse über den zivilisatorischen Fortschritt anhand der Agrargeschichte zu philosophieren. In der Sonne sitzend kann man einschlägige Reiseliteratur studieren oder Mistgabeln und Mähdrescher bestaunen. (dd)

Fotos: Francisco Nogueira


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