In Siegen eröffnet am 6. Mai 2001 das Museum für Gegenwartskunst seine Pforten. Der Berliner Architekt Josef Paul Kleihues hat ein 1886 im wilhelminischen Stil errichtetes Telegraphenamt für die Erfordernisse des neuen Kunstmuseums umgebaut und erweitert.
Der denkmalgeschützte Altbau wird vor allem durch die zeittypische Fassadengliederung, durch Türme und Risalite bestimmt. Der Architekt erweiterte den Bestand durch einen zum Schlossplatz hin orientierten schlichten Neubau, dem zusätzlich eine frei gestellte Betonwand vorgeblendet wurde.
Die Wandscheibe markiert zum einen den Haupteingang und dient gleichzeitig als Videoscreen. Dieser „Bildschirm“ wirkt zum einen als gestalterisches Element, soll aber auch als Mittler zwischen Kunst und Öffentlichkeit, zwischen Innen und Außen fungieren.
Insgesamt stehen dem Museum auf zwei Etagen rund 1.700 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung.

Das neu gegründete Museum für Gegenwartskunst konnte im Rahmen einer so genannten „public-private-Partnership” realisiert werden, die von der Stadt Siegen, der Universität Siegen sowie der Peter-Paul-Rubens-Stiftung gemeinsam ins Leben gerufen wurde.
Der Schwerpunkt des Museums liegt auf der Kunst der 60er und 70er Jahre und ihren neuen Medien Fotografie und Video. Ihnen gegenübergestellt sind einzelne historische und aktuelle Arbeiten, die vergleichbare Konzepte verfolgen. Es werden Arbeiten gezeigt von Bernd und Hilla Becher, Joseph Beuys, Andreas Gursky, Hans Haacke, Gordon Matta-Clark, Sol LeWitt, Nam June Paik, August Sander, Robert Smithson und Thomas Struth.

Eine Innenraumaufnahme ist als Zoom-Bild hinterlegt.

Fotos: Museum für Gegenwartskunst