Erst 2008 fertig gestellt und schon steht dieses Privatmuseum von querkraft architekten seit Dezember 2012 unter Denkmalschutz. Größtenteils unterirdisch zieht sich das Betonvolumen durch eine Kärntener Bergterrasse – nur als Fortsatz lugt sein schmaler Block von einer Anhöhe hervor. Dem Bauherrn, Sammler und Unternehmer Herbert Liaunig, gefällt wohl diese architektonische Stringenz von querkraft architekten, denn das Wiener Büro hat nun den Vorgängerbau mit seiner markanten Ausstellungshalle von 160 Metern Länge um zusätzliche Depots und einen Raum für Wechselausstellungen erweitert.
Dabei setzten querkraft auf geometrische Grundformen. Ist die bestehende Ausstellungshalle ein gestreckter Quader, so haben sie dem Grundriss von 2008 noch einen Kreis und ein Dreieck hinzugefügt. Das kreisrunde Skulpturendepot wurde bereits 2012 fertig gestellt. Seine Betonkuppel besteht aus einem Kugelsegment, dessen Rippen konzentrisch auf einen zentralen Fensteroculus zulaufen.
Dramatisch ist auch die Lichtführung im Dreiecksaal, der sich unmittelbar dem Museumsempfang anschließt. Seine Fluchten spitzen sich zu einer Fensterkrone zu. Die Träger der Betondecke sind skulpturenartig ausgeformt. Oberlichter sind in die vieleckigen Deckflächen gesetzt.
Über unterirdische Gänge und Rampen haben die Architekten alle neuen und alten Gebäudeteile miteinander verbunden. Insgesamt orientiert sich ihr sehr reduziertes Bauwerk stark an dem Gelände auf Hanglage. Nur der lang gezogene Galerietrakt ist von außen sichtbar und bietet von seinen beiden Terrassen Ausblicke in die Landschaft, der Rest des Museums befindet sich unter der Erde. Am 26. April 2015 wird das Museum Liaunig wiedereröffnet. (sj)
Fotos: Lisa Rastl, Querkraft
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www.museumliaunig.at
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