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29.11.2022

Mehr als ein Supermarkt

Multifunktionszentrum in Meerstad von De Zwarte Hond


Meerstad ist eine in den 2000er Jahren initiierte Planstadt, die inzwischen als Stadtteil von Groningen in den Niederlanden Wohnraum für mittelständische Familien in Natur- und Wassernähe verspricht. Ursprünglich sollten bis zum Jahr 2026 rund 10.000 Häuser für 30.000 Menschen entstehen. Jedoch wurde dieses Ziel aufgrund geringer Nachfrage nach unten korrigiert. Nun sollen es bis 2035 rund 6.000 Häuser werden. Was den derzeit etwa 2.600 Bewohner*innen und dem noch wachsenden Viertel fehlt, ist ein Zentrum mit urbanen Qualitäten und Raum für soziale Interaktion. Einen ersten Schritt machen De Zwarte Hond (Groningen/Rotterdam/Köln), die das multifunktionale Einkaufs- und Gemeindezentrum SuperHub konzipierten und vor Kurzem einweihen konnten.

Auf einer Bruttogrundfläche von 2.090 Quadratmetern sollte hier ein Ort entstehen, an dem die Menschen nicht nur einkaufen können, sondern sich auch gerne aufhalten. Das Entwurfskonzept denkt laut Architekt*innen die traditionelle Markthalle neu. Das Gebäude wirkt großzügig und transparent mit einem gestalterischen Fokus auf die sichtbare Holzkonstruktion. Das Tragwerk besteht hier vollständig aus Brettsperrholz-Stützen, die rundum mit Glasfassaden ausgefacht sind. Mehr als fünf Meter weit kragt das Dach aus, sodass es auch als Sonnenschutz dient und überdachte Freiräume schafft. Formal entsteht die Anmutung von Spitzbogenfenstern und neben der Assoziation einer offenen Markthalle auch die einer Kathedrale hervorgerufen. All das keine unüblichen Motive für das niederländische Büro, wie unter anderem ein Theater in Rotterdam, ein Besucherzentrum in Arnhem oder ein Bahnhofsgebäude in Assen zeigen.

Außerdem bietet das Dach ausreichend Platz für eine Photovoltaikanlage und Begrünung. Die eingebaute Lüftungsanlage sowie ein Wärme- und Kältespeicher im Boden sollen für ein gutes Raumklima sorgen. Das Gemeindezentrum beherbergt derzeit einen Supermarkt und ein Café. Doch auch Veranstaltungen oder weitere Nutzungen sind im flexiblen Grundriss unterhalb der neun Meter hohen Decke denkbar. Das SuperHub ist laut Planer*innen als zukunftsweisendes Gebäude errichtet, das mit der Nachbarschaft mitwachsen und neben den Grundbedürfnissen des Lebens auch Raum für Begegnung und Unterhaltung bieten soll. (iva)

Fotos: Ronald Tilleman



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