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16.09.2021

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Roche-Campus in Grenzach-Wyhlen

Multifunktionsgebäude von Christ & Gantenbein


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Bei der Suche nach Räumen für das Phänomen New Work liefern die Büros Christ & Gantenbein (Architektur) und INCHfurniture (Innenarchitektur und Möbel) auf dem Roche Campus im süddeutschen Grenzach-Wyhlen ein neues Anschauungsobjekt. Das „Roche Multifunctional Workspace Building“ definiert sich zeitgemäß irgendwo zwischen Büroarbeit und Homeoffice, während geographisch der Esprit des Firmenstandorts an der Grenze zwischen Deutschland und Schweiz vorherrscht. Sein Name „Fritz“ nimmt Bezug auf Fritz Hoffmann-La Roche, den Gründer der inzwischen zum Weltkonzern aufgestiegenen Roche Pharma AG mit Sitz in Basel.

Über ein Jahrhundert ist die Gründung des Produktionsstandorts in Grenzach-Wyhlen her. Inzwischen arbeiten auf dem Campus rund 1500 Beschäftigte, jedoch nicht mehr in der Produktion, sondern etwa im Marketing und Vertrieb verschreibungspflichtiger Arzneimittel, in der Durchführung von zulassungsrelevanten Studien oder in der Prüfung der Konformität mit europäischen Richtlinien und Gesetzen. Entsprechend ist die Anforderung an die Arbeitsumgebung vielfältig. Jenseits stationärer Standardbüros mit Bildschirm und Tastatur, gilt es fortan auch hier, der Flexibilität und dem Wohlfühlbedürfnis gerecht zu werden. Das hilft, Fachkräfte langfristig zu halten. Der Zeitpunkt ist gut. Spätestens seit der pandemiebedingten Homeoffice-Regelung wissen Mitarbeiter*innen flexible Arbeitswelten zu schätzen, gleichzeitig haben viele die rein digitale Kommunikation satt und wünschen sich wieder zwischenmenschliche Begegnungen, Ortswechsel und Kultur. Das Multifunktionsgebäude in Grenzach-Wyhlen, das gestern eröffnet wurde, will einen realen Raum dieses neuen Gefühls der Corporate Begegnung verkörpern.

Für Christ & Gantenbein ist der gläserne Kubus bereits das dritte realisierte Projekt auf dem Roche Campus in Grenzach-Wyhlen, nach einem Büro- und Technikneubau aus dem Jahr 2011. Das neue Gebäude bildet dabei einen transparenten, offenen und formal reduzierten Baustein, der laut Architekt*innen als „unverwechselbares Wahrzeichen“ des Firmenstandorts fungieren soll. Die vier Schauseiten gliedern horizontale Alupaneele und großformatige Glasflächen. Dahinter werden sich kreuzende Aussteifungselemente sichtbar, die einen Bezug zur industriellen Historie des Unternehmens herstellen wollen. Gar von einem „industriellen Pallazzo“ ist in der Eigenbeschreibung zu lesen. Die vier Gebäudeecken nehmen jeweils Erschließungskerne auf, wodurch sich alle oberirdischen Geschosse zur Gebäudemitte hin öffnen können. Eine weitere statische Besonderheit stellen in Querrichtung vorgespannte Kassettendecken dar, die im Inneren eine konsequente Stützenfreiheit erlauben. Stichwort Flexibilität.

Das 23 m hohe Gebäude umfasst auf 10.000 m² Bruttogeschossfläche 100 feste Büroarbeitsplätze, 300 flexible Individual- und Gruppenarbeitsplätze, ein dreifach teilbares Auditorium mit 550 Sitzplätzen, Veranstaltungs- und Konferenzräume sowie Gastronomie. Der Fokus liegt nicht nur konstruktiv, sondern auch innenarchitektonisch auf der besagten Flexibilität. Die modulare, maßgeschneiderte Einrichtung, die Christ & Gantenbein mit INCHfurniture konzipierten, soll die nüchterne Klarheit des Hochbaus samt seinen Sichtbeton- und Glasflächen kontrastieren. Die Architekt*innen erklären: „Das funktionale Design schafft die Plattform für direkten, authentischen und nicht-digitalen Austausch. Es bringt Menschen in einer flexiblen und vor allem hybriden Arbeitswelt zusammen und verkörpert die architektonische Übersetzung des kulturellen Wandels der ‚New Ways of Work‘“. Das New Work ist hier also längst definiert, jetzt gilt es, neue Wege dahin zu finden. (sab)

Fotos: Walter Mair, Mark Niedermann


Zum Thema:

Zum Streit über die Zukunft des Roche-Areals in Basel erschien Ende 2020 die Meldung Weiterbauen statt Tabula rasa von Hubertus Adam.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Genius_loci | 17.09.2021 11:47 Uhr

Less is more, more or less

So straight das Gebäude außen und in seiner Struktur sein mag, so merkwürdig wirkt es innen: Seltsam zusammengewürfeltes Mobiliar, in Farbe, Form und Material. Keine erkennbare Linie, von allem etwas und dadurch einfach zuviel.
Auch die Fassade kann mich nicht wirklich überzeugen. Irgendwie banal. Oder da hier schon Mies angeführt wurde: Less is bore...
Ich kenne die Örtlichkeit und muss sagen, die deutlich älteren Nachbarbauten weisen mehr Qualitäten auf. Die Architekten hätten besser getan, daran anzuknüpfen.

3

STPH | 17.09.2021 08:50 Uhr

...

Fast wie ein Stück World Trade Center mit den reduzierten Ecken die der Bau dem Raum überlässt. Wie die Flächenkörper bei Mies, Seagram, Toronto....
Das WTC mit reduzierten Ecken und wie Mies einem Übereckraum und dazu noch eindimensional vertikal. Dessen Turmgleiche als Höhepunkt der USA

2

Ulknudel | 16.09.2021 18:27 Uhr

es wäre schön

einen Lageplan dazu zu haben, um zu sehen wie das Gebäude städtebaulich gesetzt ist.

1

Fritz | 16.09.2021 17:05 Uhr

Schicki

sehr sehr schickes Gebäude - das gefällt mir!

 
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Neubau von Christ & Gantenbein als Hauptzugang zum Campus der Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen

Neubau von Christ & Gantenbein als Hauptzugang zum Campus der Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen

Erschließungskerne in den vier Gebäudeecken

Erschließungskerne in den vier Gebäudeecken

Sichtbare Konstruktionselemente und Pfosten-Riegel-Fassade mit horizontal gliedernden Aluminiumpaneelen und Glas als äußere Gestaltungsmerkmale

Sichtbare Konstruktionselemente und Pfosten-Riegel-Fassade mit horizontal gliedernden Aluminiumpaneelen und Glas als äußere Gestaltungsmerkmale

Erschließungskern Innenansicht

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