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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Multifunktionsbau_in_der_Nordschweiz_von_nbsp_Marazzi_Reinhardt_8071996.html

01.11.2022

Pudel im Beringer Ortskern

Multifunktionsbau in der Nordschweiz von Marazzi Reinhardt


In der Gemeinde Beringen, die sich im Schweizer Kanton Schaffhausen befindet, wurde im vergangenen Jahr das Haus zum Pudel fertiggestellt. Für den Entwurf und die Konzeption des Ersatzneubaus zeichnet das in Winterthur ansässige Büro Marazzi Reinhardt verantwortlich. Die Gründer Sergio Marazzi und Andreas Reinhardt sind zugleich auch Bauherren des Projektes: Es beherbergt zwei Studios, die vermietet werden, Räume für einen Dorfladen im Erdgeschoss und den Ersatz der bisherigen Bushaltestelle.

Der Neubau resultierte aus dem Wunsch der Bauherren und Architekten, den Ortskern zu revitalisieren und dabei ein Projekt nach eigenen Maßgaben zu verfolgen. Zuvor befand sich hier ein in die Jahre gekommenes Wohnhaus, dem ein Kiosk mit Bushaltestelle aus den 1960er Jahren vorgesetzt war. Auch aufgrund der Überschneidung zwischen privaten und öffentlichen Flächen und Funktionen war die Gemeinde Beringen von Beginn an dem Projekt beteiligt und gewährte im Rahmen der Projektentwicklung einen Kredit. Darüber hinaus übernimmt sie auch Garantien für die Vermietung der Studios durch die Bauherren.

Auf einer Geschossfläche von 248 Quadratmetern befinden sich zwei Wohnungen, die auf drei Niveaus vom Obergeschoss bis zum Dachboden reichen, während sich im Erdgeschoss aktuell ein Bioladen eingemietet hat. Im Bau integriert ist die neue Bushaltestelle mit umliegender Aufenthaltsfläche. Die Kosten des Projekts beliefen sich auf 850.000 Schweizer Franken.

Kennzeichnend für das Gebäude ist der auf den handwerklich klaren Umgang mit roh belassenen Materialien gelegte Fokus der Architekten. Für die Konstruktion kamen Sichtbeton und unverputztes Mauerwerk zum Einsatz, und auch die Holzkonstruktion des Dachstuhls blieb sichtbar. Ergänzt wird dieses Prinzip durch Aufputz-Installationen, zuvor recycelte Materialien verweisen auf historische Spuren.

Durch einen Rückgriff auf die Geschichte kamen die Architekten auch auf den Projekttitel. Wie sie im Magazin Baumeister berichten, fanden sie im erworbenen Bestandsbau zahlreiche Fotografien eines Pudels und machten sich sogleich das ortstypische Prinzip der Namensgebung zum Vorbild: Zwei Häuser neben dem „Pudel“ liegt der Blumenladen „Zur Blume“, ihm gegenüber das Haus „Zum Pflug“. (sla)

Fotos: Ladina Bischof, Schaub Stierli Fotografie



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