Warnemünde hat es, Magdeburg hat es und Lybien hat es auch. Berlin dagegen nicht mehr: eine Betonschalen-Konstruktion von Ulrich Müther. Den Kubanern hat er eine Radrennbahn gebaut, den Wintersportlern die Rennrodelbahn in Oberhof. Nun wird dem Hyparschalen-Baumeister von der Ostseeküste in Zürich alle Ehre erwiesen. Erstmals ist das Schaffen des ostdeutschen Entwerfers und Bauunternehmers in einer retro-futuristischen Ausstellung im Architektur-Forum zu sehen. Schließlich gingen mehr als 60 Prototyp-Betonschalen auf sein Konto.
Ulrich Müther plante und berechnete seine Schalenbauwerke nicht nur, sondern führte sie auch selbst aus. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf 13 strukturellen Modellen, die durch die Firma Proform AG in Marly mittels FDM-Verfahren (Fused Deposition Modelling) in Polycarbonat hergestellt wurden. Sie rücken die räumlich-konstruktiven Qualitäten der Bauten in den Vordergrund. Ausgewählte Originalzeichnungen, Berechnungstabellen, Kräfteverlaufsdarstellungen und weitere konstruktive Illustrationen vertiefen den Einblick in die Welt der Ingenieure und Architekten in Müthers Familienunternehmen, das 77 Jahre lang agierte.
Der Zürcher Fotograf Dominic Ott hat sich der Ausstrahlungskraft der einzigartigen Bauwerke nicht entziehen können und dokumentiert dies in der Ausstellung.
Ausstellung: 5. März bis 11. April 2009, Di, Mi, Fr 12-18 Uhr, Do 16-22 Uhr, Sa 11-17 Uhr
Eröffnung: 4. März 2009, 19 Uhr. Es spricht u.a. Goerg Giebeler, Leiter des Müther-Archivs in Wismar.
Ort: Architekturforum Zürich, Brauerstraße 16, 8004 Zürich
Zum Thema:
www.baunetzwissen.de/Beton > Schalenbau
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Dr. Ronald Kunze | 03.03.2009 15:58 UhrMüther
Vor allem Binz hat es! Seit 1968. Hier wurde Ulrich Müther auch geboren und Frau Müther kümmert sich sehr engagiert um die Schale am Strand. Wie es aussieht ist das Bild sogar aus Binz.