Das Schweizer Minarett-Verbot brachte in Europa großflächig die Frage nach Gestaltungskriterien für muslimische Gotteshäuser aufs Tapet. Abgesehen von einer obligatorisch nach Mekka ausgerichteten Wand gibt es für eine Moschee kaum verbindliche Gestaltungsvorschriften. Dieser Umstand lässt einerseits den Architekten viel Spielraum und schafft andererseits die Voraussetzung für leidenschaftliche öffentliche Diskussionen: Die „Natur“ der Moschee wurde zum Politikum.
Erstmals setzt sich nun eine Ausstellung nicht nur mit historischen Vorbildern, sondern auch mit den aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des Moscheebaus auseinander. Die Ausstellung „Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektiven einer Bauaufgabe“ in der ifa-Galerie Stuttgart präsentiert ein breites Spektrum von zeitgenössischen Moschee-Entwürfen und Neubauten in Europa und Asien.
Die gezeigten Werke werden dabei in vier thematische Schwerpunktbereiche gruppiert: Die Sektion „Neue Wege“ präsentiert Bauten postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und Pakistan neben Neubauten in Europa. „Zeitgenossenschaft“ verbindet das Formenvokabular der Moscheen in Städten wie Ankara und Dubai mit neuen Gebetshäusern in Deutschland und den Niederlanden. Der Bereich „(Un)-Sichtbarkeit“ schließlich präsentiert Beispiele für Tarnarchitektur, während die Sektion „Begegnungen“ klassische Bauformen aber auch die Öffnung gegenüber anderen Religionen thematisiert.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Wasmuth-Verlag:
Kubus oder Kuppel Moscheen. Perspektiven einer Bauaufgabe. Ernst Wasmuth Verlag, 2012 (Kulturtransfers #4)
Eröffnung: 26. Januar 2012, 19 Uhr
Ausstellung: 27. Januar bis 1. April 2012
Ort: ifa-Galerie Stuttgart, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart
Zum Thema:
www.ifa.de
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