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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Moschee_und_Schwimmbad_in_Riad_4304647.html

10.04.2015

Gartenstadt auf Saudisch

Moschee und Schwimmbad in Riad


Zaha Hadid baut für die Arbeit, HOK-Architekten für die Freizeit. Das US-amerikanische Superbüro mit seinen 1.800 Mitarbeitern hat das Wohnareal für das King Abdullah Petroleum Studies and Research Centers in Saudi-Arabien geplant und gebaut. 2010 vom saudischen König Abdullah selbst gegründet, soll das Center ein progressives und für saudische Verhältnisse recht liberales Forschungsinstitut sein. Während also in Zaha Hadids Bau fürs KAPSARC über alternative Energien, Gleichheit zwischen den Geschlechtern und politische Reformen recherchiert wird, widmet man sich in der Residential Community von HOK den Mußestunden.

Um ein ehemaliges Flussbett, das zu einer Oase und zentralem Park umgewandelt wurde, haben die Architekten Wohnblöcke für Wissenschaftler und Gäste angelegt. 191 Villen gruppieren sich um den Park. Wie in einer klassischen Gartenstadt sind sie über kurvige Straßen miteinander verbunden.

Drei Apartmenthäuser sowie ein Erholungsbereich mit Swimmingpool bilden das Zentrum dieser künstlichen Wüstenstadt. In das Erdgeschoss der Häuser sind Ladengeschäfte und Restaurants integriert. Die mit Stahl verkleideten Dächer dieser zwei- bis dreigeschossigen Apartmentgebäude ragen wellenartig hervor und markieren so auch visuell die zentrale Rolle des Gebäudeensembles im KAPSARC.

Eine Moschee bildet den religiösen Kern der Anlage. In ein Wasserbassin hat das Team von HOK die Moschee gesetzt. Die über Glasbrücken zugängliche Passage soll über das Wasser zur Moschee gleichsam den „Übergang von der profanen Welt zur heiligen“ darstellen, so interpretieren es die Architekten.

Der Hauptsaal der Moschee, der Platz für 300 Betende bietet, ist zweifach verhüllt. Sein innerer Betonkern ist mit Steinplatten verschalt, die in verschiedenen Farbtönen geometrische Muster formen, um das ornamentierte Volumen ist wiederum eine Glasschicht gelegt. Das Minarett hingegen, das wie ein italienischer Campanile frei neben der Haupthalle steht, kommt ohne Verglasung aus. (sj)

Fotos: Abdulrahman Alolyan, Alan Karchmer


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