In Istanbul wird die erste von einer Frau entworfene Moschee in der Türkei eröffnet. Der Entwurf kommt aus der Feder der Innenarchitektin Zeynep Fadillioglu, der auf dem Entwurf für den Hauptbau des türkischen Architekten Hüsrev Tayla aufbaut. Einen Namen hat sich die 53-jährige durch die Entwürfe verschiedender Istanbuler Restaurants und des Luxushotels „Les Ottomanns“ sowie dem Umbau einer Villa in Berlin-Grunewald gemacht. Ebenso war sie beratend für den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül tätig.

Die Sakirin-Moschee ist im konservativen Stadtteil Üsküdar im Auftrag einer reichen Istanbuler Familie entstanden. Die Ästhetik des Osmanischen Reiches sollte im Enklang mit der Moderne stehen. So überragen den Hauptraum statt einer nun zwei Kuppeln, jede gesäumt von einem Minarett.

Die Wasserbecken zur rituellen Waschung liegen unter der Erdgeschossebene, um den Raum frei zu halten, der 340 Betenden Platz bieten kann. Der Gebetsraum für Frauen ist nicht abgetrennt, sondern durch eine große, offene Empore ersetzt, deren Gestaltung genauso detailiert ist wie die des Hauptraumes. Die Leuchter und Wände sind mit Kalligraphen und Ornamenten verziert.

Die Minbar, die Kanzel, von der aus der Imam seine Predigten hält, ist nicht wie üblich aus Holz oder Stein, sondern sie besteht einer geschungenen Treppe aus Acrylglas, die mit Blättermotiven verziert ist. Die kreisförmigen Beleuchtungsleisten unter der Kuppel bestehen zum Teil aus Plexiglas und sind mit Leuchtdioden ausgestattet.

Die Fassaden des Gebäudes sind mit einem Netz aus Metall überspannt, die Seitenbögen aus mattem grünen Glas, verziert mit goldfarbenen Koranmotiven. Der Haupteingang für Moscheen ist in der Türkei meist den Männern vorbehalten; die Frauen müssen durch den Hintereingang das Gebäude betreten. Fadillioglu hat hier nun ein Tor entworfen, das für beide Geschlechter geöffnet ist.

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