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14.12.2017
Diplomatie als Land Art
Morphosis planen US-Botschaft in Beirut
Botschaftsgebäude sind immer seltener in Innenstädten anzutreffen, denn im dichten urbanen Kontext lassen sich die heutigen Sicherheitsanforderungen kaum mehr erfüllen. Ganz abgesehen davon, dass solche Anlagen oft auch im Alltag die Nachbarn stören. Insbesondere gilt dies natürlich für US-Botschaften, die allein schon aufgrund der politischen Bedeutung des Landes exponiert sind. Dessen diplomatische Neubauten ähneln darum inzwischen eher eigenen Stadtteilen.
In Beirut geht die amerikanische Regierung nun noch einen Schritt weiter, denn hier wird sogar eine landschaftsplanerische Dimension erreicht – oder handelt es sich gar um Land Art? Morphosis planen den neuen Botschaftscampus der Vereinigten Staaten, der sich über 18 Hektar im nordöstlichen Vorort Aaoukar erstreckt, nämlich als eine „dramatisch terrassierte“ Topographie. Die Lage der verschiedenen Gebäude am Hang nutzen die Architekten mit Sitz in Los Angeles und New York für prominente Ausblicke aufs nahe Meer.
Die verschiedenen Teilbereiche der gepanten Botschaft sind im Osten des Grundstücks konzentriert, was im Westen Platz für Freizeitaktivitäten und künftige Erweiterungen lässt. Die Dichte changiert zwischen einer niedrigeren Bebauung im Bezug zur Umgebung bis hin zum zentralen Kanzleigebäude, das über allem thront. Dort befinden sich auch alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen, was die notwendige Abschottung der Anlage etwas kompensiert.
Von diesem Mittelpunkt ziehen sich außerdem bandartige Wohnbauten den Hang hinunter, die durch eine „main street“ erschlossen werden. Auch Restaurants und geschützte Außenräume sind dort anzutreffen. Die Formensprache der Architekten, die in Beirut mit Ortbeton und vorfabrizierten Fassadenelementen arbeiten, fasst die vielgliedrige Anlage den Visualisierungen nach gut zusammen. Bis 2023 soll der Komplex fertiggestellt sein. (sb)
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