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23.08.2023

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Wohnen auf dem Radio-Gelände

Morger Partner Architekten in Basel


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Mit dem Umzug von Radio Basel in das Stadtzentrum ergab sich in Basels südlichstem Quartier Bruderholz die Möglichkeit einer neuen Überbauung des Areals. Nach dessen achtzigjähriger Nutzung durch den Rundfunk ersetzen nun zwei dreigeschossige Wohnbauten mit Miet- und Eigentumswohnungen das ehemalige Studio. Nach einem Wettbewerbsgewinn 2017 entwarfen Morger Partner Architekten (Basel) das Ensemble im Auftrag der Radio- und Fernsehgenossenschaft Basel (RFB).

Das von hügeliger Topografie geprägte Wohnquartier grenzt unmittelbar an Acker- und Wiesenflächen des Kantons Basel-Landschaft, liegt aber zugleich relativ nah zur Innenstadt. Mit seiner kleinteiligen Struktur aus Reihenhäusern mit Vorgärten und zahlreichen Grünflächen weist es einen vorstädtischen Charakter auf. Die Herausforderung bestand darin, die beiden Neubauten mit einer Gesamtgeschossfläche von 11.400 Quadratmetern hinsichtlich Rhythmus, Grundrissfigur und Höhenstaffelung in diesen Kontext einzupassen. 2018 realisierten Morger Partner im Vorort Riehen ein Wohnensemble in einer ähnlichen städtebaulichen Situation.

In Bruderholz projektierten die Architekt*innen projektierten unterschiedlich lange, nach Nord-Süd ausgerichtete Zeilenbauten an der Schäublin- und der Marignanostraße. Diese gehen durch eine starke Gliederung in ihrer Längsstruktur auf die Maßstäblichkeit und Parzellenstruktur der umgebenden Bauten ein. In der kürzeren, leicht schräg gestellten Zeile sind die Wohnungen zudem gestaffelt angeordnet. Zwischen den Häusern spannt sich ein großzügiger, parkartiger Außenraum auf, der den Höhenunterschied auf dem Areal überbrückt. Gestaltet wurde er von Fontana Landschaftsarchitektur (Basel).

Die Rhythmisierung der Baukörper bestimmt Struktur, Typologie und Orientierung der insgesamt 48 Wohnungen, davon 19 mit 3,5 Zimmern, 27 mit 4,5 Zimmern und zwei mit 5,5 Zimmern. Indem das Treppenhaus mit den Individual- und Funktionsräumen als kompakte Sequenz angeordnet ist, können die Kollektivräume als großzügiges Raumkontinuum jeweils ineinanderfließen und sich über Loggien und Terrassen zum grünen Außenraum öffnen.

Die strukturelle Gliederung der Wohnungen mit offenen und geschlossenen Sequenzen bestimmt auch die Komposition der Fassaden. Hier wechseln sich homogene, opake Wände aus hellen Klinkersteinen mit dazu kontrastierenden Kupfer- und dunklen Metallelementen im Bereich der Loggien ab. (da)

Fotos: 
Maris Mezulis



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

slurry | 24.08.2023 17:03 Uhr

Überraschung

Wände durcheilen die Landschaft.
Zwei Baukörperwände aus der Addition von 'Brandwänden' ! Belichtung und Belüftung über Loggien. Keine Fassaden mehr. Sehr ambitioniert und ehrgeizig - einfach mutig.

2

auch ein | 24.08.2023 11:03 Uhr

architekt

gefällt mir gut.
ich dachte erst es wäre eine sanierung.....

aber lieber retro bewährt als etwas "neu interpretieren" und es geht daneben.

tip für die mitleser:
ich schaue immer zuerst die bilder an, dann bekommt der text eine ganz andere bedeutung ;-)

1

Kritiker | 23.08.2023 16:06 Uhr

Toll für Stadtrand

Toll wie die Kupferblech-Falzungen gleichmäßig zwischen primärer und sekundärer Schauseite gliedern. Diese Spiel aus Wänden und leichten "Fillings" hat zwar was sehr 60er Jahre Nordisches wurde aber durch die Materialwahl eigenständig interpretiert selbst wenn die Farbwahl nicht stimmig wirkt, ich bin gespannt ob das die Alterung der Materialien erst löst.

 
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