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04.11.2015
Flexible Gruppenbildung
Montessorizentrum in Freising
Nur wenige pädagogische Konzepte verfügen über eine so präzise architektonische Vorstellung wie die Lehre von Maria Montessori. Die Idee einer „vorbereiteten Umgebung“ umfasst nicht nur Materialien und Proportionen, sondern auch eine übersichtliche „äußere Ordnung“, die sich auf die innere Orientierung der Kinder übertragen soll. Durchaus Vorgaben, wie sie Architekten zu schätzen wissen, was Numrich Albrecht Klumpp Architekten (Berlin) vielleicht bestätigen könnten. Ihr Montessorizentrum im bayerischen Freising wurde vergangene Woche eröffnet.
Am südlichen Stadtrand zwischen Einfamilienhäusern und einer stark befahrenen Straße gelegen, entstand ein Ensemble, das sich seinen eigenen Kontext schafft. Ein winkelförmiger Schulbau mit Sporthalle schützt den Pausenhof vor Lärm, während mit dem eingeschossigen Kinderhaus für ein räumliches Gegenüber gesorgt ist. Dank der Kombination aus grauem Sockel und heller Holzfassade bilden die beiden Baukörper auch ästhetisch eine Einheit. Bei einer Bruttogeschossfläche von 6.400 Quadratmetern finden hier knapp 400 Kinder eine angemessene Umgebung.
Die Idee einer einprägsamen Ordnung lösen Numrich Albrecht Klumpp mit der Konzeption des Erdgeschosses als „Raum der Mitte“. Neben viel Platz für Pausen befinden sich hier auch Café, Mensa und Sporthalle. Über ein gebäudehohes Atrium sind die ruhigeren Lernbereiche in den oberen Stockwerken zu erreichen. Die mit Teppichböden und Sitzfenstern ausgestatteten Erschließungsräume sind dabei Teil des Konzepts: Hier ist genügend Raum für eine „flexible Gruppenbildung“, mit der die individuelle Entfaltung der Kinder unterstützt werden soll. (sb)
Fotos: Nina Straßgütl
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