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16.09.2019

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Zwei Dickhäuter für Planegg

Monolithische Villa samt Gästehaus von Unterlandstättner Architekten


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„Wenn man schon dabei ist ...“, wird sich der Bauherr gedacht haben, als er nicht nur einen Auftrag für seine eigene Villa vergab, sondern auch für ein Gästehaus direkt daneben. Die Besucher werden es danken, denn das monolithische Ensemble aus Infraleichtbeton hat eine besondere Atmosphäre, mit der es sich von der übrigen Bebauung in der direkt an der Stadtgrenze Münchens gelegenen Gemeinde Planegg absetzt.

Durch die spezifische Volumengestaltung und die homogene Materialität der Gebäude entsteht ein Ensemblecharakter. Das Gästehaus ist bei einer Wohnfläche von rund 200 Quadratmeter etwas kleiner als das Hauptgebäude und lässt diesem auch optisch den Vortritt. Beide Gebäude sind vom Münchner Büro Unterlandstättner Architekten in monolithischer Bauweise entworfen. Die charakteristischen 45 Zentimeter dicken Wände haben – als eigenständiges  etwas Gestaltungsmerkmal – etwas von Elefantenhaut und sie halten obendrein die aktuellen ENEV-Werte ein. Die Innenseiten wurden ebenfalls in Sichtbeton belassen, wodurch die Bauweise auch hier erlebbar bleibt. Die großen Fensterflächen lassen Tageslicht in die Tiefe der Häuser. Trotzdem wurde darauf geachtet, Einblicke von außen zu minimieren. Das Thema Sichtschutz zieht sich durch das Duo. Nicht einsehbar sind die Sport- und Wellnessbereiche im Untergeschoss, die loggiaartigen Einschnitte in die Fassade und die Terassen im Obergeschoß.

Die Raumaufteilung der Villa mit rund 400 Quadratmeter Wohnfläche leitet zum gemeinsamen Familienbereich mit Essplatz hin. Die Differenzierung der verwendeten Materialien setzt sich im Innenraum fort. Eine frühzeitige Planung der Einbaumöbel bis hin zur Auswahl der Einrichtungsgegenstände war elementarer Bestandteil des Entwurfsprozesses, schreiben die Architekten. Die Anschaffung eines Schranks kann sich der Bauherr also sparen. Schön gelöst sind die in die Einbaumöbel intergrierten Türen. Als Besucher muss man schon wissen wo, es lang geht, sonst landet man im Eisschrank.

Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht das Energiekonzept des Ensembles. Die Beheizung erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe. Als Perimeterdämmung bei Bauteilen, die im Kontakt mit dem Boden stehen, wurde Glasschaumschotter aus Altglas eingesetzt. Die Dachflächen sind begrünt, das Dach-und Oberflächenwasser wird vor Ort versickert. Ein besondere Merkmal heben die Architekten hervor: Dass der Garten nicht mit einer Hecke oder einem blickdichten Zaun umgrenzt ist. Wer die der Stadt vorgelagerten Villen- und Einfamilienhausgebiete Münchens kennt, weiß, dass das eine Rarität ist. (tl)

Fotos: Michael Heinrich


Zum Thema:

Mehr Dickhäuter auch in unserer längst legendären Dickhäuter-Baunetzwoche#350 von 2014.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Planer | 18.09.2019 14:32 Uhr

schön und nun?

- Flächenbündigkeit
- Schattenfugen
- Beton
- Holz
- weiß

Die Rezeptur für "gefällt mir" Architektur.

Es ist gute Architektur, ein schönes Projekt. Ich als Architekt mag das.
Aber warum nur habe ich immer mehr das Gefühl, dass alles so beliebig wird, so austauschbar?
Ein Kubus hier, etwas Beton da, den Kubus doch verschieben, eine versteckte Tür hier, etwas mehr Holz zum Beton, den Stauraum auf jeden Fall mit Schattenfuge, der Schlafzimmerschrank flächenbündig usw. usw.

4

STPH | 17.09.2019 15:04 Uhr

...

das Flachdach ist hier fast bockig Kein Dach und ist hier schon die Verweigerung der Vertikale. Immer noch pubertär Antithese?

3

a_C | 17.09.2019 13:26 Uhr

Super!

Vielen Dank an die baunetz-Redaktion. :-)

2

Redaktion | 17.09.2019 12:15 Uhr

Pläne

Vielen Dank für die Nachfrage, wir haben die Pläne inzwischen ergänzt.

1

a_C | 16.09.2019 16:25 Uhr

Schön, aber wo sind die Grundrisse?

Gelungenes Projekt. Grau, weiß, Holz ist eine fast zeitlos schöne Kombination.

Hätte uns allen gewünscht, dass wir noch ein paar Grundrisse zu sehen und diskutieren bekommen. Evtl. hätte sich dann die "Tapetentür" in der Küche mit dahinterliegenden Räumlichkeiten etwas besser erklärt (oder überhaupt der großzügige Einsatz dieser versteckten Zugänge).

 
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