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16.01.2018
Kiefern vorm Koloss
Momentaufnahme: Ein Jahr BND-Zentrale von Jan Kleihues
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ein weiterer | 19.01.2018 10:16 UhrTüren
Ich bin verwundert, dass noch niemand Bezug auf die Türintarsien auf Bild 8 genommen hat.
Wie diese Grundrissfigur dort so offensiv auch noch zelebriert wird, hat mich doch sehr erfreut...
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Johann Maier | 19.01.2018 07:22 UhrSchade,
dass die besten Plätze in der Stadt für solche primitiven, undurchsichtigen Protzarchitekturen reserviert werden. Eine fortschrittliche, demokratische Gesellschaft hätte das nicht nötig.
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Claus | 18.01.2018 12:26 Uhr>no drama baby< sagt Moneypenny
In der Regel bin ich kein großer Freund von Kleihues und den anderen Neocons und normalerweise würde ich auch dagegen anschreiben. Jedoch muss ich in diesem Fall eingestehen, dass die Aufgabe in meinen Augen von außen sehr gut gelöst wurde.
Sicher kann man diesem Gebäude Klotzigkeit, graue Behördenlangeweile und evtl. sogar (biedere) Großmannssucht unterstellen, nur habe ich meinen Geheimdienst lieber kompakt in der Hauptstadt als leise verteilt in den Wäldern bei Pullach oder Langley. Durch die Manifestation in der Hauptstadt rückt diese Institution ins Bewusstsein. Sicher wäre es schöner, gäbe es keinen Bedarf für einen Geheimdienst (oder eine Armee), das ist aber nicht die Welt in der wir leben. Und genau aus diesem Grund wünsche ich mir ein Haus, das ehrlich sagt was es ist und nicht versucht mich mit einer kleinen Siedlung im Grünen oder lustig in der Sonne tanzenden Körpern hinters Licht zu führen. Groß, meistens recht langweilig, aber dafür präzise und im Zweifelsfall auch fähig zur nötigen Härte, aber alles (hoffentlich) unter den Augen des Volkes und seiner Vertreter. Das ist hier in Gänze erfüllt.
Im inneren muss ich allerdings sagen, dass mir die Biederkeit in Weiß und Grau etwas zu weit geht. Hier wäre man mit dem Beton der Fassaden weitergekommen und diesen scheußlichen hellgrauen Terrazzoboden hat man sich leider bei der CIA in Langley abgeschaut, da hätte ich mir etwas Unabhängigkeit gewünscht. Alles in Allem geht James Bond hier höchstens zum Ausnüchtern hin, aber vielleicht ist das auch ganz gut so
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Berliner | 17.01.2018 12:38 Uhredel
Ein Gebäude, dass trotz seiner Massivität so elegant wirkt, mit einer qualitätsvollen Materialität so gekonnt umgeht, ist meiner Meinung nach bester Beweis, dass der Architekt über ein hohes Maß an Entwurfsstärke verfügt. Das Budget eines Verwaltungsbaus liegt pro qm weit unter dem, was Ministerien verbauen dürfen. Was der BND hier geliefert bekommt ist im besten Sinne ein erhabenes, durchaus auch monumentales Gebäude, dass sich aber bescheiden ausnimmt und nicht durch Extravaganz punkten möchte. Die viel gelobte Kunst am Bau bei diesem Projekt ist meines Erachtens identitätsstiftender und bemerkenswerter als vieles, was sonst so in Berlin vor und hinter den Türen von Bundesbauten steht und hängt.
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??? | 17.01.2018 12:35 UhrChipperfield in Barcelona (City of Justice)
yipp ... vor allem lebt es aber von dem Städtebau und der Möglichkeit Öffentlichkeit mit zu integrieren. Fassaden aber auch relativ trocken.
Bitte weitere Beispiele :)
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@??? | 17.01.2018 11:20 UhrBessere Loesung
Chipperfield in Barcelona (City of Justice) hat es wesentlich besser gemacht: Simple monumentale Formen ohne Schnickschnack die durch Layout, Materialitaet und Komposition eine gewisse Poesie ausstrahlen ohne der Funktion einen Abbruch zu tun. Da kommt ein etwas beschraenkter Kleihues auch mit seinen Detailorgien nicht heran.
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Jan | 17.01.2018 10:00 Uhrarchitecture parlante
Dieser Bau ist im besten Sinne postmodern, da er nun wirklich die sehr ernsthaften und wichtigen Aufgaben, die in seinem Inneren vollführt werden auf dramatische Weise in seiner Stringenz nach außen und innen demonstriert.
Man mag in der überhörten Kühle und Distanz der überrepräsentativen Räumlichkeiten, welche jedoch der Öffentlichkeit gänzlich vorenthalten bleiben eine gewisse Ironie wahrnehmen.
Die Detaillierung und Materialist sind über jeden Zweifel erhaben. Man möge sich diesen Anspruch doch gerne bei allen zu realisierenden Bauten doch bitte als Vorbild nehmen.
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??? | 17.01.2018 09:25 Uhrdie ewigen Kommentare
Ich finde die Kommentare unsäglich bei der Aufgabe. Die Architektur ist sauber umgesetzt und völlig in Ordnung und alles andere ist wohl eher Geschmacksfrage. Bei diesem riesigem Raumprogramm und der Dichte wüsste ich kein Beispiel das das alles erfüllt was die Vorredner gerne hätten. Ich bitte um gelungene Beispiele und dann kann man darüber gerne sachlich diskutieren. Also liebe motzende Kollegen wer hat es denn mal besser Ihrer Meinung nach gelöst ???
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Genius_loci | 17.01.2018 00:32 UhrStadt in der Stadt
Auch wenn sich über seinen Maßstab trefflich streiten lässt, ist die schiere Größe des Baus kaum den Architekten anzulasten, sondern schlicht Ergebnis eines gewaltigen Raumprogramms. Und wenn eine Behörde so riesenhaft (geworden) ist, halte ich es für durchaus ehrlich, das nach außen zu zeigen, statt angestrengt zu kaschieren oder zu verheimlichen, wie es am alten Standort der Fall war.
Ansonsten stimme ich Davide zu: Die Stringenz und Perfektion bis ins Detail beeindrucken. Fast möchte man sich wünschen, dass diese Perfektion ein wenig auf die Arbeit im Inneren abfärbt. Vermutlich bleibt das aber ein frommer Wunsch
?
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Davide | 16.01.2018 21:00 Uhrschön und schwierig
Man muss ja sagen, dass es keine leichte Bauaufgabe ist, soviel BGF auf dem Grundstück unterzubringen.
Letztlich ist es natürlich erschreckend monumental und auch auf eine Speer-Art beeindruckend deutlich neoklassizistisch. Aber man muss auch zugestehen, dass das wuchtige Ganze im Detail doch sehr hochwertig und konsequent, gar edel, umgesetzt wurde. Wenn das hier gruselig ist, dann ist es gruseln auf extrem hohem Standard.
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Architekt | 16.01.2018 18:42 UhrAnmerkung
Die Bauaufgabe hätte Speer Sen. sicherlich seinerzeit auch nicht ähnlich gemeistert.
Die Braune, wurstartige "Skulptur?" unterstützt in aussagekräftiger Weise das Gesamtssemble sehr passend.
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Sebaster | 21.01.2018 23:28 UhrAufgabe
Wenn die Bauaufgabe lautete, den stillen Grusel und die Ängste der Menschen vor dem, was Behörden im Allgemeinen und Geheimdienste im Speziellen alles Unschönes ohne unser Wissen anstellen, in eine Gebäudeform zu gießen, dann muss man sagen: Hervorragend gelöst!