Die Inszenierung ist schon fast episch: Als Landmarke blickt der Bau - ein geschlossener Quader mit schwebendem Glaskranz - von einer hohen Böschung über die flache Landschaft im nordholländischen Ijmuiden. Hier mündet der Nordseekanal in das offene Meer, einer der größten Fischereihäfen der Niederlande und Stahlwerke flankieren den Wasserweg, unter ihnen die 1918 gegründeten königlich niederländischen Hochöfen. Dieses Stück holländischer Industriekultur wird in Zukunft um die größte Schleuse der Welt ergänzt. Der geplante Pavillon von Moke Architecten (Amsterdam) soll als Informations- und Tagungszentrum (Harbour Information Center, kurz HIC) die Öffentlichkeit und Touristen über das enorme Bauvorhaben aufklären.
Auf dem Fundament eines verwaisten Industriebaus planen Moke, eine Black Box zu errichten. Ihr soll im oberen Stockwerk die Signatur des Baus aufgesetzt werden – ein gläserner Ring, dessen Panorama-Blick auf die Landschaft das touristische Highlight des Informationszentrums sein wird. Die Black Box sinkt eine Etage in die Böschung und bietet im Untergeschoss Platz für Tagungen, Konferenzen und andere Veranstaltungen. Ein Restaurant soll im Erdgeschoss eingerichtet werden, dessen Terrasse zugleich auf der Kuppe des Deichs liegen wird. Ein praktischer Umgang mit den Gegebenheiten und dazu ein gläserner Heiligenschein – mit diesem Vorschlag mussten Moke Architecten den Wettbewerb um das Informationszentrum wohl gewinnen. (sj)