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15.08.2024

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Champagner in Regensburg

Modernisierung und Erweiterung eines Wohnhochhauses von studiomolter


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Nach über 50 Jahren Nutzung musste ein 14-stöckiges Wohnhochhaus westlich der Regensburger Innenstadt saniert werden. Die Planung übernahm das Münchener Büro studiomolter, das die Arbeiten Ende letzten Jahres abschloss. In Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft StadtBau, die den Bestand 1967 errichtet hatte und als Bauherrin agiert, ergänzten die Planer*innen zudem 770 Quadratmeter fassadenintegrierte Photovoltaikelemente sowie 40 überwiegend geförderte Wohneinheiten.

Der Sanierungsschwerpunkt lag neben der energetischen Ertüchtigung verbunden mit einer Erneuerung der Fassade auch auf der Anpassung an geltende Brandschutzanforderungen. Dafür war unter anderem ein zweites Fluchttreppenhaus nötig, das die Bauherrin zur Grundlage des vorgeschalteten Wettbewerbsverfahrens in Form einer Mehrfachbeauftragung machte. Zudem waren zusätzliche Wohneinheiten gefordert. Durchsetzen konnten sich 2020 studiomolter, technisch unterstützt vom Ingenieurbüro Nemeth & Stopper (München) sowie einer Forschungsgruppe der Hochschule Rosenheim, die auch die weitere Umsetzung begleiteten.

Ein Ziel der Planer*innen war es, die Fassade derart zu konzipieren, dass diese nach Ablauf ihrer Lebensdauer einfach demontiert, sortiert und wiederverwendet werden kann. Dazu haben die Architekt*innen die erneuerte mineralische Dämmung mit Wellblechpaneelen verkleidet, die selbst aus 92 Prozent recyceltem Aluminium bestehen. Ergänzt wird die gestaltgebende Aluminiumhaut auf der Süd- und Westseite von champagnerfarbenen Photovoltaikelementen. Sie sollen das Quartier künftig mit Mieterstrom versorgen und den Farbton der Metallpaneele aufgreifen. Bestehende Fenster- und Türöffnungen wurden vergrößert, um die Belichtungssituation der Innenräume zu verbessern.

Horizontale Brandriegel aus Beton gliedern die Fassade. Der Anbau – ebenfalls in Beton ausgeführt – nimmt pro Stockwerk drei Wohneinheiten sowie ein Staffelgeschoss auf, die nun die 58 Bestandswohnungen ergänzen. Die Projektkosten für die Kostengruppe 100 bis 700 werden mit 21,1 Millionen Euro angegeben. (sbm)

Fotos: Herbert Stolz, Philipp Molter


Zum Thema:

Die Sanierung von Wohnbauten der 1950er und 60er Jahre ist nicht nur in Deutschland eine wichtige und aktuelle Bauaufgabe. Das zeigt unter anderem die kürzlich fertiggestellte Ensemblesanierung von Atelier Kempe Thill und Canevas bei Brüssel.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Anne | 22.08.2024 12:43 Uhr

Beispielhaft

Das ist wirklich eine gelungene und beispielhafte Sanierung, sowohl in bautechnischer als auch gestalterischer Hinsicht!

Ich ziehe meinen imaginären Hut.

 
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