Der französische Architekt und Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen feiert am morgigen 20. Juli 2019 seinen 70. Geburtstag. Als Professor für Architekturgeschichte am New York University Institute of Fine Arts sowie als Ausstellungsmacher, Buchautor und Verfasser ungezählter Essays gehört er zu den wichtigen Stimmen zur Architektur und Stadtplanung der Moderne.
Der gebürtige Pariser studierte Architektur unter anderem an der École Spéciale d'Architecture und promovierte in Kunstgeschichte an der renommierten Pariser École des hautes études en sciences sociales. Als ausgewiesener Le Corbusier-Spezialist zeichnet er für eine Reihe wichtiger Publikationen über den Schweizer Großmeister verantwortlich, darunter Le Corbusier and the Mystique of the USSR: Theories and Projects for Moscow, 1928-1936 (1992, fr. original 1987) und in Zusammenarbeit mit Timothy Benton das Mammutwerk Le Corbusier: Le Grand (2008). Daneben widmet er sich auch Themen über das soziale Gefüge und das Erbe der französischen Kolonialzeit in Nordafrika, so in Casablanca (2002) zusammen mit Monique Eleb. Nicht unerwähnt bleiben darf auch sein Blockbuster The Future of Architecture. Since 1889. A Worldwide History von 2012.
Als Kurator initiierte er unter anderem die im Museum of Modern Art in New York gezeigte Ausstellung „Le Corbusier. An Atlas of Modern Landscapes“ (2014) und war verantwortlich für den ausgezeichneten französischen Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig 2014. In der am Canadian Centre for Architecture gezeigten Ausstellung „Architecture in Uniform“ (2011) untersuchte er die Architektur kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs in den Vereinigten Staaten, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Deutschland und die Sowjetunion – und legte damit bisweilen wenig beachtete Kontinuitäten in der Entwicklung der modernen Architektur offen. (stu)
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