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24.11.2020

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Handtaschen und Glasbausteine

Modemanufaktur in der Toskana von MetroOffice Architetti


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Die Toskana mit ihren Hügeln zieht nicht nur deutsche Ferienhausurlauber an. Auch die internationale Haute Couture entdeckt die Region für sich. Auf dem Grundstück einer ehemaligen Industrieanlage in der Gemeinde Radda in Chianti entwarf das Florenzer Büro MetroOffice Architetti für das französische Designermodeunternehmen Céline eine neue Produktionsstätte entworfen: La Manufacture. Mit der Umgestaltung der vorhandenen, bereits vorher industriell genutzten Fläche habe man die Landschaft schonen und den Flächenverbrauch gering halten können, heben die Planer*innen nicht ohne Stolz hervor.

Das L-förmige Gebäude besteht aus einem Matrialmix aus Beton, Stahl, Glas und Polycarbonatplatten. Es ist trotz seiner Größe von 5.200 Quadratmetern einigermaßen harmonisch in die Landschaft eingebettet. Der transparente, nach Südosten ausgerichtete Baukörper scheint über dem aufgeständerten Erdgeschoss zu schweben. Ebenerdig sind auf 4.000 Quadratmetern ausreichend Parkplätze für die 250 Mitarbeiter*innen und Kunsthandwerker*innen untergebracht – der öffentliche Nahverkehr lässt in der Region offenbar zu wünschen übrig.

Von den mit viel Tageslicht verwöhnten Arbeitsplätzen öffnet sich der Blick in die hügelige Umgebung der Provinz Siena mit ihren Weinanbaugebieten und kleinen Dörfern. Die Grundidee für die Produktionsstätte sei gewesen, einen nahtlosen Übergang zur umgebenden Natur und eine hochwertige Arbeitsumgebung zu schaffen, erläutert Barbara Ponticelli von MetroOffice den Entwurf, der auf großzügige Öffnungen setzt. Die Kombination der Glasfassade mit einer zweiten, vorgehängten und leicht auskragenden Hülle aus Glasbausteinen sorgt dabei für Verschattung und wird zum charakteristischen Merkmal des Gebäudes.

Neben dem 3.200 Quadratmeter umfassenden Produktionsbereich ist noch ein 725 Quadratmeter großes Lager im Baukörper untergebracht. Dieses ist mit einer halbtransparenten Stegplattenhülle verkleidet. In einem erhöhten Gebäudeteil finden ferner auf weiteren 400 Quadratmetern die Büros der Verwaltung Platz. Kantine und öffentliche Bereiche umfassen 1.000 Quadratmeter.

Immer öfter werden die Produktionsstätten für Luxusmarken aufwendig architektonisch inszeniert. Mit der Ansiedlung in der Toskana folgt Céline anderen Marken wie Fendi, Dior, Gucci und Prada nach, die bereits zwischen Florenz und Arezzo Quartier bezogen haben. (tl)

Fotos: Marco Cappelletti, Margherita Caldi Inchingolo



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Susanna | 26.11.2020 14:46 Uhr

Geographie des Chianti

....der oeffentliche Nahverkehr laesst in der Region offenbar zu wuenschen uebrig....LOL

Wer das Chianti kennt, kennt die Huegellandschaft und die kleinen Doerfer - mit viel Glueck fahren hier ein paar Busse, Bahnhoefe sind Mangelware und mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, grenzt an Leistungssport!

1

Frauke | 24.11.2020 15:53 Uhr

Mode Produktion

Schön dass die großen Modehäuser endlich auch die Produktionsstätten als Teil ihres Design Universums begreifen und nicht nur die Flagshipstores, Büros und Kunstsammlungen.

Letzlich sollten die Produktionsbedingungen der Herstellung für die Mitarbeiter*innen auch den Preisen entsprechen.

Werde ich mir auf jeden Fall auf der nächsten Toskana Reise anschauen und sicher auch das ein oder andere Assecoire von Hedi mitnehmen :)

 
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