Das Büro ArchiWorkshop (Seoul) hat im Dezember letzten Jahres vier kleine Pavillons fertiggestellt, die über das Gelände des Seoul Innovation Park am nördlichen Stadtrand der Metropole verstreut sind und diesem als Lese- und Ausstellungsräume dienen. Von ganz unterschiedlicher Ausgestaltung und Größe bieten sie den Besuchern verschiedene Rückzugsorte. Zugleich erhält das weitläufige Areal damit vier markante Bauten mit Wiedererkennungswert.
Auf der etwa 100.000 Quadratmeter großen Fläche des Seoul Innovation Park befanden sich während der letzten sechzig Jahre verschiedene Institute des Gesundheitswesens. Nachdem einzelne Abteilungen in einen anderen Stadtteil verlegt wurden, entschied die Regierung im Jahr 2012, das Gelände öffentlich zugänglich und zum Experimentierfeld für soziale Projekte zu machen. Die mobile Bibliothek nutzt hierfür die Zwischen- und Freiräume des Areals.
Als kleiner Parasit hat sich der „Block attached Pavilion“ an die Ecke eines der großen Bestandsgebäude auf dem Gelände gesetzt. Dessen Ziegelwand macht er sich zunutze, sie wird zur Präsentationsfläche im Inneren des Pavillons. Mit den Holzeinbauten steht sie im Kontrast zu der lauten gelb-grünen Glasfassade.
Nicht weniger farbenfroh zeigt sich der „Pipe Pavilion“. Der kleine Lesewürfel ist mit bunten Plastikrohren verkleidet, wodurch das Innere vor zu vielen Einblicken geschützt, die Aussicht in die Umgebung aber nicht versperrt wird. Er ist mit neun Quadratmetern der kleinste Pavillon auf dem Gelände.
Der „Mirage Pavilion“ will hingegen nicht durch Farbe auffallen, sondern durch das Unsichtbarmachen seiner selbst. Seine spiegelnde Oberfläche aus Stahlpaneelen reflektiert die Umgebung als abstraktes Muster. Im Inneren kann man zum Lesen ganz naturverbunden auf Baumstümpfen Platz nehmen, die um eine alte Pinie angeordnet sind.
Etwas aus der Reihe tanzt mit seiner textilen Hülle und der geschwungenen Form der „Membrane Pavilion“. Mit 40 Quadratmetern Fläche ist er der größte der vier Pavillons. Nachts wird er zur leuchtenden Laterne. (ks)
Fotos: June-Young Lim
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