Hunderte runde Ausschnitte bespielen die helle Fassade eines Mixed-Use-Komplexes, der nun einen neuen Akzent im Zentrum der südfranzösischen Stadt Montpellier setzt. Der kürzlich fertiggestellte Neubau Belaroïa aus der Feder des Pariser Büros Manuelle Gautrand Architecture ist das erste fertiggestellte Projekt in der Entwicklungszone Saint-Roch um den Montpellierer Hauptbahnhof und besetzt mit seiner Lage direkt gegenüber dem Bahnhofsgebäude eine städtebaulich prominente Position zwischen Alt- und Neustadt. Hinter dem 19 Millionen Euro teuren Nutzungshybrid mit zwei Hotels, Apartments, Seminarräumen, Restaurant und Spa stehen der britische Immobilienentwickler Linkcity und die Hotelkette Valotel France als Investor.
Das Ensemble mit insgesamt 10.000 Quadratmetern Fläche wurde so konzipiert, dass alle Nutzungen Zugang zu Außenflächen haben, und besteht aus drei Gebäudeteilen. Ihr Zusammenspiel formt einen zur Straße und zum Bahnhof hin offenen, überdachten Hohlraum, der als „urbanes Wohnzimmer“ fungiert und eine großzügige öffentliche Terrasse mit Bar aufnimmt. In der Sockelzone befinden sich neben den Eingangsflächen der unterschiedlichen Nutzungen auch der Seminarbereich mit sechs Räumen und das Spa. Ein Vier-Sterne-Hotel mit 100 Zimmern und ein Drei-Sterne-Hotel mit 80 Zimmern belegen den größten Teil der zwei L-förmig angeordneten, siebengeschossigen Volumen. Sie teilen sich Zirkulations- und Servicebereiche und bilden einen kompakten Körper.
Wie eine verbindende Brücke spannt sich ab dem achten Obergeschoss ein drittes, viergeschossiges Volumen zwischen den beiden Hotelflügeln, das seinerseits die dreieckige Außenterrasse überdacht. In ihm liegen zwölf unterschiedlich große Eigentumswohnungen – vier von ihnen über zwei Etagen –, die alle über Balkone mit weitem Ausblick verfügen. Auch eine Dachterrasse mit Pool ist Teil des Wohnbereichs.
Eine homogene weiße Fassadenverkleidung umspannt und isoliert das Gebäude, punktförmige Öffnungen formen zwei unterschiedliche Ornamente und sorgen im Hotelbereich für Durchblick aus den dahinterliegenden Fensteröffnungen. Im oberen Wohnvolumen liegen die Fenster frei, sodass die unterschiedlichen Nutzungen auch von außen aus ablesbar sind. Verschiebbare Elemente an den Balkonen dienen hier als Sonnenschutz. (mg)
Fotos: Luc Boegly, Julien Thomazo
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Lutz Borchers | 18.11.2019 18:20 Uhrgrob verpixelt
Auf diese Weise spart man die Gardinen auf der Innenseite. Aber möchte man hinter dem Schleier mehr als eine Nacht verbringen? Da hätte es bestimmt brauchbarere Raster gegeben.