Wie so oft geht Stadtentwicklung mit dem Ausbau einer Verkehrsachse einher. Dieser Tage ist die Verlängerung der Métrolinie 14 im Großraum Paris besonders prominent. Denn das vor knapp einem Monat umgesetzte Infrastrukturprojekt steht in enger Verbindung mit einem aktuellen Großereignis. Die als „Lebensader für Olympia“ bezeichnete Linie verbindet den Flughafen Orly im Süden mit den Sportstätten in Saint-Denis ganz im Norden. Davon profitieren auch Wegbegleiter: Sieben U-Bahnhöfe sind allein zwischen Orly und Innenstadt hinzugekommen. Dazu gehört auch die Station Hôpital Bicêtre in der Gemeinde Gentilly kurz vor der Périphérique – also der Ringautobahn, die das Zentrum begrenzt.
Mit solchen Infrastrukturprojekten etablieren sich natürlich auch stärker verdichtete urbane Strukturen. Direkt gegenüber des neuen U-Bahnhofs markiert nun beispielsweise ein kürzlich fertiggestelltes Wohn- und Geschäftshaus den Umbruch. Das Umfeld entlang der Rue Gabriel Péri zeigt sich dabei derzeit noch recht heterogen. Anstelle von industriellen Lagerhäusern und Mietarbeitsplätzen entstand nun ein geradliniger Komplex mit Büroflächen und Wohnungen. Gestaltet wurde er von ALTA architectes – urbanistes (Rennes) im Auftrag der Immobiliengesellschaften FOR IMMO und Bati-Paris.
Baukastenartig, wie ein geometrisch vielseitig unterteiltes Regal, präsentiert sich der Neubau, der die Straßenecke zur Rue Benserade einfasst. Das abfallende Gelände, gepaart mit gestaffelten Höhen, Rücksprüngen in den Fassaden und zwei kontrastierenden Materialien prägen die Gestaltung. Goldene Metallprofile, -rahmen und -paneele wechseln sich mit hellen, ebenfalls fein gegliederten Wandpartien ab. Der Übergang zwischen den verschiedenen Nutzungen sollte von außen nicht direkt erkennbar sein. Auch sieben Sozialwohnungen, eine Sporthalle und ein Sozialraum sind in das Programm integriert. Insgesamt umfasst das Projekt 61 Wohneinheiten.
Der Komplex schließt außerdem einen Innenhof, einen Garten zum benachbarten Grundstück sowie Terrassen mit insgesamt 1.130 Quadratmetern Fläche ein. So lebhaft sich das Bauwerk straßenseitig zeigt, so ruhig und regelmäßig versucht es, in den abgewandten Innenhof-Fassaden daherzukommen. Dafür fällt aus den dort gelegenen Wohnungen und Büros der Blick talabwärts über die Dächer der wohl gerade weltweit meistbesuchten, strahlenden Olympiastadt. (sab)
Fotos: Charly Broyez
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Geschosswohnen in Pariser Vororten? Davon können wir ein Lied singen. Allein in diesem Jahr stellten wir weitere Beispiele aus Bagneux, Bondy, Le Vésinet vor. Nicht zu vergessen sind die ab 2025 nachgenutzten Wohngebäude im Olympischen Dorf von Saint-Denis.
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