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22.01.2020

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Kulturzentrum im Großformat

Mixed-Use-Projekt in Groningen von NL Architects


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Die niederländische Stadt Groningen hat sich ein vertikales Wohnzimmer gebaut. Das Forum Groningen ragt wie ein gigantischer, kantiger Fels aus der kleinteiligen Struktur der Altstadt. Das von NL Architects (Amsterdam) entworfene und in Kooperation mit den Ingenieuren von ABT Engineering (Velp/Delft/Haren) realisierte Multifunktionsgebäude beherbergt ein Kulturzentrum ganz neuen Maßstabs: konzipiert als vertikaler öffentlicher Raum, in dem die Grenzen zwischen verschiedenen Institutionen und Einrichtungen verschwimmen. Als künftige Nutzer hatten die Einwohner Groningens viel Mitspracherecht im Bauprozess: Sie entschieden 2007 per Volksabstimmung, welcher der von sieben internationalen Büros eingereichten Entwürfe umgesetzt werden sollte.

Der 17.000 Quadratmeter große Koloss birgt ein beeindruckend umfangreiches Raumarsenal, darunter eine Bibliothek, Kinosäle, ein Auditorium, Ausstellungsflächen, drei Bars und Restaurants, ein Café, Büro- und Geschäftsräume und natürlich eine Dachterrasse mit grandioser Aussicht. Dazu kommt ein unterirdisches Parkhaus mit weiteren 10.000 Quadratmetern. All diese Nutzungen fließen um ein großes Atrium herum und über elf Ebenen geschmeidig ineinander, sodass eine zusammenhängende, zeitgenössische Agora entsteht.

Ein solch groß angelegtes Projekt bedingt natürlich auch einen großen Baukörper – und NL Architects haben in Groningen nicht zum ersten Mal das Höhenniveau mit einem Turmbau durchbrochen. Damit der Neuzugang in der Innenstadt nicht zu massiv auftritt, kam eine asymmetrische Formgebung zur Anwendung: Das Volumen verjüngt sich nach oben, die quaderförmige Grundfigur wurde an mehreren Stellen beschnitten, um Eingangszonen zu bilden und die Umgebung nicht zu sehr zu verschatten. Dennoch bestimmt das Forum nun etliche Straßenperspektiven und lugt dominant hinter kleinen Backsteinhäusern hervor.

Das Innere des Bauwerks ist durch einen zentralen, in die einzelnen Ebenen hineinreichenden Hohlraum charakterisiert, der von zahlreichen querlaufenden Rolltreppen durchschnitten wird. Die Architekt*innen sprechen auch von einem „Atrium mit Tentakeln“. Pate für die ungewöhnliche Form stand die typische Platz- und Straßenstruktur der unmittelbaren Umgebung, die im Gebäude schematisch in die Vertikale übertragen wurde. Dieser großflächig mit Dreifachverglasung ausgestattete und lichtdurchflutete Raum, in dem sich unter anderem die Bibliothek befindet, ist bis hinauf zur Dachterrasse für alle offen zugänglich und als Treffpunkt der Stadtgesellschaft gedacht, während für einige der Einrichtungen auf den verschiedenen Ebenen Eintrittsgelder fällig werden. (da)

Fotos: Marcel van der Burg, Deon Prins


Video:


Animation von NL Architects

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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

14

zoio | 23.01.2020 14:18 Uhr

@13

ja, das mag schon sein. aber wenn das alles dazu führt, dass es aussieht wie es in deutschland aussieht, nehme ich leichte defizite gerne hin. und wer sagt, dass das so ist? und wer sagt, dass in deutschland das non plus ultra an innovation und know-how herrscht? ich sicher nicht.

also lieber machen anstatt die ganze zeit zu hadern.

13

auch ein | 23.01.2020 13:25 Uhr

architekt

@ 12

"das sie es in den niederlanden einfach machen! nicht so viel drüber nachdenken, sondern mal den mut haben so etwas zu bauen." ist eine genauso seltsame begründung wie dass in holland die gebäude nicht/schlecht gedämmt werden.

"schönere" gebäude, "leichtere" profile etc....aber halt klimatisch thema verfehlt statt sich drum zu kümmern wies auch "in gut" machbar wäre

12

zoio | 23.01.2020 12:14 Uhr

...

wisst ihr, was daran gut ist?
das sie es in den niederlanden einfach machen! nicht so viel drüber nachdenken, sondern mal den mut haben so etwas zu bauen. natürlich ist das städtebaulich auffällig, aber das soll es ja auch ;)

und guckt euch deutschland und deutsche architektur mal an...beispielsweise das wunderhübsche quartier in berlin das neulich publiziert wurde. da kriegt man doch tränen in den augen bei so einer investorenarchitektur.

11

Vince | 23.01.2020 11:54 Uhr

Spannend

Die Zeit wird zeigen, ob die Nutzungsqualität den brutalen Städtebau dauerhaft rechtfertigen kann.

Zu wünschen wäre es. Ansonsten wird das Gebäude zu einem Abrisskandidat, wie es schon vielen (im Inneren häufig attraktiven) öffentlichen Gebäuden aus den 70er und 80er Jahren ergangen ist.


10

Dr. Yikes | 23.01.2020 10:28 Uhr

Klotz

Kann es kaum erwarten zu beobachten, wie sie sich die unterbrochene Regenexposition in ein paar Jahren auf die Fassadenanmutung auswirkt.

9

STPH | 23.01.2020 08:19 Uhr

Genius loci


Das will nicht so leicht in den Kopf

Vielleicht als Webmonster: viel ausblick, durchblick, show. Ist ja inzwischen die Stadt oder gehört zumindest dazu. Auch als Nichtform der Hardware, als zwischen die Touchfenster geknetetes Etwas. Die vermittelte Stadt hinter google maps oder hier hinter dem Glasscreen. Alles will ins Netz und schaut von dort wieder raus.

Eigentlich ist darin ja nichts los, alles Interface.

8

ol_wei | 23.01.2020 08:06 Uhr

gelungen

ein schönes projekt, tolle innenräume. in deutschland würde sowas schon im vorfeld an mutlosigkeit scheitern.

7

claus | 22.01.2020 23:21 Uhr

wow, hammer teil!

das ding zeigt den mumm aller an bau, planung und entscheidungsfindung beteiligten! die kubatur wirkt trotz ihrer unheimlichen masse in relation doch recht elegant. einziges manko sind in meinen augen die etwas chaotisch wirkenden fensteröffnungen, da wäre unter umständen etwas mehr drin gewesen.

6

DocFeelGood | 22.01.2020 18:21 Uhr

Proof-of-Time

Innendrin tolle Architektur, nur: hoffentlich besteht das Aeussere den Proof-of-time
Warum faellt mir bei Bild 2 sofort der Mäusebunker in Berlin ein?

5

Moppelhuhn | 22.01.2020 16:35 Uhr

Die Integration ins Stadtbild ...

... ist wirklich gelungen. Das Gebäude fällt kaum als Neubau auf, man könnte gut glauben, es steht schon seit 1943 dort ...

4

auch ein | 22.01.2020 16:04 Uhr

architekt

ein grauenhafter klotz!

ein "vertikaler öffentlicher Raum," (in diesem fall eine stapelung verschiedener funktionen mit einigen mehrgeschossigen durch lufträume verbundenen elemente) ist ja nichts neues oder innovatives berechtigt nicht zu so einem monster!

das einzig gute ist die aussicht......



3

denkste | 22.01.2020 16:00 Uhr

Kulturzentrum im Großformat

städtebaulich eine Katrastrophe!!!...Inneräumlichch sehr spannend. Das Netz eine schöne Idee, doch was, wenn Keksbrösel rieseln oder Cafe danebenkippt?Schöne Innenräume.

2

peter | 22.01.2020 15:52 Uhr

alles an diesem projekt ist gelungen.

von der bürgerbeteiligung bis hin zur ausführung.
habe kamiel klaasse vor zwei jahren auf einem vortrag erlebt. supersympathisch und einfach ein toller architekt. was sich hier wieder mal bestätigt.

1

Frauke | 22.01.2020 15:47 Uhr

Programm Mischung

Tolles Programm in seiner Vielvalt, und spannend von NL Architects umgesetzt. Schön auch zu sehen wie das Gebäude trotz seiner Größe im Erdgeschoß mit der Umgebungsbebauung im Stadtraum funktioniert.

 
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Turmbau zu Groningen: Das Forum dominiert nun neben einigen Kirchtürmen die Skyline der Stadt.

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Große Form für große Nutzungsvielfalt: Das Kulturzentrum vereint zahlreiche Insititutionen unter einem Dach.

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