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30.03.2015

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Understatement in Tokio

Miu Miu-Store von Herzog & de Meuron


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Vor 15 Jahren begann die Zusammenarbeit zwischen dem Mailänder Luxuslabel Prada und den Basler Architekten Herzog & de Meuron. 2003, das Baseler Architekturbüro schrieb gerade die Nummer 178 für die Anzahl seiner Bauprojekte, entwarfen Jacques Herzog und Pierre de Meuron ein kristallines Glasgebäude mit Gitterfassade für den italienischen Modegiganten in Tokio. Mittlerweile hat das Duo die Nummer 412 in ihrem Projektkatalog beendet, erneut für Prada, erneut im Tokioter Stadtteil Aoyama, nur ein paar Meter vom ersten Prada-Store entfernt.

Miu Miu heißt die Tochterfirma von Prada, deren Kollektion nun auf 720 Quadratmetern in diesem Gebäude präsentiert wird. Der Miu Miu-Bau ist nun aber ganz anders: Im Vergleich zur Transparenz des Prada-Stores ist dies nun ein geschlossener Kubus. Verkleidet mit einer mattierten Stahlfassade, ist er undurchsichtig, kühl und reduziert.

Die Grundfigur des Miu Miu-Stores ist eine Box – oder besser: ein Faltkarton, dessen Deckel an einer Seite noch nicht hochgelegt wurde. Denn zur Straßenfront hängt die metallene Fassade von der Traufe herab und gibt einen Spalt frei. Dahinter ist eine Schaufensterfront, auf der beide Etagen des Gebäudes gleichzeitig zu sehen sind.

Viel mehr aber drängt aus der hängenden Lasche eine kupfernde Innenverkleidung hervor. Ihre rötlich-goldene Farbe, ihr Volumen und ihre abgerundeten Ecken kontrastieren mit dem kühlen Silber der scharfkantigen Metallverkleidung. Auch für die Innenausstattung wählten Jacques Herzog und Pierre de Meuron das gleiche profilierte Kupfer. Understatement ja, schick vor allem! (sj)

Fotos: © Miu Miu


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

pedro | 01.04.2015 16:26 Uhr

Das ist...

wunderbar!
Der "gepolsterte" Deckel ist eine ebenso einfache wie perfekt umgesetzte Idee.
Da sieht man, dass es eben auch ohne spektakuläres Gezappel, Blobs oder bemühten Minimalismus geht, dafür aber sinnlich und eigenwillig.
Und in der Tat, es sind die kleineren Aufgaben, bei denen die ganze Handwerkskunst der Architekten sichtbar wird.

3

Lamaa | 31.03.2015 19:02 Uhr

Ein Schmuckstück

Herzlichen Glückwunsch zu diesem wunderbaren Laden. Da geht einem das Herz auf;
Kaufläden müssen interessant sein, um Menschen anzulocken!! > 100% erreicht
Viel Spaß beim Shoppen!

2

@DasHolzspatel: | 30.03.2015 17:58 Uhr

Weichzeichnung....

.... weil kein Alu, sondern Edelstahl und auf Augenhöhe spiegelpoliert.

1

DasHolzspatel | 30.03.2015 16:15 Uhr

Der Heiße Draht

Die kleinen Herzog de Meuron's finde ich eigentlich immer noch am besten.
Bei Bild 2 verstehe ich die Spiegelung nicht. Die Kontur zwischen Spiegelung und attem Alupanel ist wie weichgezeichnet.

Das Aufklappen des Schmuckkästchens mit dem glühenden Toasterdraht drunter ist ganz amüsant
(wenn es auch sicher nicht in dieser Assoziation gedacht war)
Das Innendesign... naja.... bunt und rund.
Aber sehr einheitlich.

 
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