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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Mischnutzung_von_Coffey_Architects_in_London_9591518.html

13.09.2024

Dicht verschoben

Mischnutzung von Coffey Architects in London


In einem ehemaligen Industriegebiet im Osten Londons haben Coffey Architects (London) vergangenes Jahr ein gemischt genutztes Ensemble fertiggestellt. Es gehört zu einem etwa zwei Hektar großen, trapezförmigen Gelände im Stadtteil Bermondsey, das derzeit nach einem Masterplan von Allford Hall Monaghan Morris (London) umfassend revitalisiert wird. Im kommenden Jahr ist die komplette Fertigstellung des London Square Bermondsey genannten Projekts geplant. 400 Wohnungen und über 13.000 Quadratmeter Gewerbefläche mit Kulturnutzungen soll es dann beherbergen. Neben Neubauten werden dabei auch historische Gebäude restauriert und umgebaut. So auch beim Projekt von Coffey.

The Tannery, also die Gerberei, nennen die Architekt*innen ihr Projekt – angelehnt an die historische Nutzung des Ortes. Es besteht aus drei miteinander verbundenen Volumen, die private und öffentliche Plätze formen. Dominant ist ein länglicher, sechsgeschossiger Baukörper, der sich über die gesamte Breite des Grundstücks erstreckt. In seinem zweigeschossigen Sockel aus hellem Backstein befinden sich vier schmale Townhouses, Erschließungskerne – darunter eine eindrückliche Wendeltreppe aus schwarzem Beton und Stahl – sowie die Einfahrt zur Tiefgarage.

Über dem Sockel sitzt, leicht versetzt und optisch abgehoben, ein viergeschossiger Gebäudeteil mit Ein- bis Vierzimmerwohnungen. Zum begrünten Hof im Süden liegen durchgängige Balkone, die von perforierten, verschiebbaren Aluminiumpaneelen geschützt werden. Da sie nachts diffuses Licht durchscheinen lassen, bezeichnen Coffey diesen riegelartigen Baukörper als „Bar of Lights (zu Deutsch: Lichtbalken). Südlich schließt ein weiteres, kompakteres Wohnhaus an. Das ehemalige Lagergebäude wurde restauriert, umgebaut und um zwei weitere Etagen aufgestockt. Die Fassade dieser Aufstockung ist, analog zum länglichen Baukörper, als reliefartiges Mauerwerk ausgeführt, das sich vom Bestandsbau abhebt.

Neben den etwa 100 Wohnungen bietet das Ensemble Raum für verschiedene kulturelle Einrichtungen. So befinden sich im Erdgeschoss des ehemaligen Lagergebäudes Ateliers. Ein weiterer, nördlich gelegener Baukörper beherbergt eine Galerie und Arbeitsräume für Künstler*innen. Dieser Teil des Komplexes fällt durch sein Sheddach gestalterisch aus dem Bild der sonst mit Flachdächern versehen Bauten, erinnert aber an die ehemalige Industrienutzung. Die Bauherrschaft des gesamten Projekts liegt beim Immobilienunternehmen London Square. (gk)

Fotos: Phil Coffey


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