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25.06.2008
Die Historie nicht negierend
Ministeriumserweiterung in Berlin übergeben
Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, DDR-Zentralrat der Nationalen Front, Ministerium für Medienpolitik, Umweltbundesamt. All das fand im Ensemble zwischen Wilhelm- und Mauerstraße in Berlin-Mitte statt, in dem seit 2000 das Bundesministerium für Arbeit und Soziales untergebracht ist.
Aufgrund der gewachsenen Aufgaben des Ministeriums wurden bald weitere 180 Arbeitsplätze nötig, für die Josef Paul Kleihues 2003 einen lückenschließenden Neubau im südlichen Bereich plante. Der Erweiterungsbau zur Mohrenstraße, der 2004 begonnen wurde, wird am 25. Juni 2008 übergeben. 14.000 Quadratmeter groß und 25 Millionen Euro teuer, bindet der fünfgeschossige Neubau mit seinen streng gegliederten Lochfassaden zwei bisher freistehende Eckgebäude an und schafft zwei neue Höfe.
Die Presseabteilung der Reichsregierung am Wilhelmplatz wurde nach 1933 zum Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Der heute zu sehende historische Torso wurde in den Jahren 1936-40 von Karl Reichle als Erweiterungsbau des Goebbels-Ministeriums errichtet. Nach dem Krieg teils zerstört, wurde der Komplex wieder aufgebaut und von der Nationalen Front der DDR als Sitz des Zenralrates genutzt. Auch Wilhelm Pieck, einziger Präsident der DDR, hatte hier ein Arbeitszimmer. Vor der der deutschen Wiedervereinigung war im Haus kurz das Ministerium für Medienpolitik und danach das Umweltbundesamt (heute in Dessau) untergebracht.
Für den Einzug des Bundesministerium für Arbeit und Soziales wurde ein Umbau des Gebäudekomplexes notwendig, der von 1996-2000 dauerte. Der inzwischen verstorbene Architekt Josef Paul Kleihues hatte auch hierfür den Auftrag erhalten. Seine Absicht war es, den Bestand in ein modernes Bürogebäude zu verwandeln, „ohne die historischen Gegebenheiten des von einer stark nationalsozialistischen Bauästhetik geprägten Gebäudes zu negieren“. Die symmetrische Natursteinfassade inklusive ehemaligem „Adlerpfeiler“ blieben nahezu original erhalten, der Haupteingang wurde auf die Seite des ehemaligen Wilhelmplatzes zurückverlegt. Eine komplett neue, glasgedeckte zentrale Halle erschließt den Bau und stellt eine Verbindung zum sogenannten Kleisthaus (Bankhaus von der Heydt) her, das seiher als Informations- und Besucherzentrum des Ministeriums fungiert.
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