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29.04.2020
Mimikry im Kiefernwald
Minimalistische Holzvilla bei Bordeaux von Nicolas Dahan
Wohnen im Wald, Wohnen in Holz – der Pariser Architekt Nicolas Dahan hat für einen privaten Auftraggeber eine minimalistische und zugleich luxuriöse Familienvilla inmitten eines Kiefernwaldes realisiert, die sich ihrer Umgebung in einer Art architektonischer Mimikry nahezu perfekt anpasst. Das 250 Quadratmeter große Domizil in Soulac-sur-Mer an der französischen Atlantikküste bei Bordeaux besteht zum größten Teil aus Holz und Glas, sodass Innen- und Außenraum regelrecht ineinanderfließen. Beim Entwurf des transparenten Riegels hat sich Dahan von der kalifornischen Moderne inspirieren lassen. Insbesondere John Lautners Vision einer offenen Architektur und die daraus resultierende Ingenieurskunst nennt er als Referenz.
Holzbautechnische Raffinesse war auch beim Errichten des sandwichartigen, symmetrischen Baukörpers ohne sichtbare Schrauben oder Nägel vonnöten. 136 Lärchenholzkassetten bilden das Dach, der Boden besteht aus 136 Platten gleicher Größe aus Okoume-Holz, auch Gabun-Mahagoni genannt. Um während der Konstruktion des Daches, die absolute Präzision erforderte, Feuchtigkeit fernzuhalten, musste die Baustelle durch eine Einhausung geschützt werden. Zudem wurde das Holz bis zu einem Grad bearbeitet und geschliffen, der eigentlich Möbeln vorbehalten ist. Damit das Dach nicht beim ersten Sturm davonfliegt, ist es durch den Einsatz von Metall beschwert, die wenigen Betonwände fungieren als Anker des Hauses.
Auch bei den Verglasungen reizte Dahan die Grenzen des Möglichen ausgereizt: Nicht nur bestehen zwei Drittel der Wände aus Glasschiebetüren – diese erreichen mit 3 Metern auch eine Höhe, die um einiges über dem üblichen Standard von 2,20 Metern liegt. Dem Architekten zufolge gibt es nur wenige Firmen weltweit, die solch große Glasflächen produzieren. Mühe und Kosten der Beschaffung haben sich allerdings gelohnt: Der in Licht gebadete Innenraum lässt den Eindruck entstehen, ohne Wände mitten in der Natur zu sitzen. Er ist zum größten Teil als offene Wohnfläche gestaltet, in der die Funktionen ineinander übergehen.
Davon abgeteilt sind fünf kleine Schlafräume und das Bad an einer Querseite. Auf der anderen wurde die den Wohnraum schließende Verglasung etwas zurückgesetzt, sodass eine überdachte Terrasse entsteht. Einen klassischen Eingangsbereich gibt es übrigens nicht – außer durch eine geradezu unscheinbare Tür an einer Längsseite kann das Haus auch durch jedes geöffnete Schiebefenster betreten werden. (da)
Fotos: Jean Luc Guérin, Vincent Leroux
Holzbautechnische Raffinesse war auch beim Errichten des sandwichartigen, symmetrischen Baukörpers ohne sichtbare Schrauben oder Nägel vonnöten. 136 Lärchenholzkassetten bilden das Dach, der Boden besteht aus 136 Platten gleicher Größe aus Okoume-Holz, auch Gabun-Mahagoni genannt. Um während der Konstruktion des Daches, die absolute Präzision erforderte, Feuchtigkeit fernzuhalten, musste die Baustelle durch eine Einhausung geschützt werden. Zudem wurde das Holz bis zu einem Grad bearbeitet und geschliffen, der eigentlich Möbeln vorbehalten ist. Damit das Dach nicht beim ersten Sturm davonfliegt, ist es durch den Einsatz von Metall beschwert, die wenigen Betonwände fungieren als Anker des Hauses.
Auch bei den Verglasungen reizte Dahan die Grenzen des Möglichen ausgereizt: Nicht nur bestehen zwei Drittel der Wände aus Glasschiebetüren – diese erreichen mit 3 Metern auch eine Höhe, die um einiges über dem üblichen Standard von 2,20 Metern liegt. Dem Architekten zufolge gibt es nur wenige Firmen weltweit, die solch große Glasflächen produzieren. Mühe und Kosten der Beschaffung haben sich allerdings gelohnt: Der in Licht gebadete Innenraum lässt den Eindruck entstehen, ohne Wände mitten in der Natur zu sitzen. Er ist zum größten Teil als offene Wohnfläche gestaltet, in der die Funktionen ineinander übergehen.
Davon abgeteilt sind fünf kleine Schlafräume und das Bad an einer Querseite. Auf der anderen wurde die den Wohnraum schließende Verglasung etwas zurückgesetzt, sodass eine überdachte Terrasse entsteht. Einen klassischen Eingangsbereich gibt es übrigens nicht – außer durch eine geradezu unscheinbare Tür an einer Längsseite kann das Haus auch durch jedes geöffnete Schiebefenster betreten werden. (da)
Fotos: Jean Luc Guérin, Vincent Leroux
Kommentare:
Kommentare (16) lesen / Meldung kommentieren
Feng Shui im Wald – Nicolas Dahans Holzvilla verschmilzt mit ihrer Umgebung.
Das Gebäude ist zum größten Teil transparent, Pate stand die klassische kalifornische Villa der Moderne.
Unscheinbarer Eingang – das Haus kann auch über eine der vielen Glasschiebetüren betreten werden.
Blick ins Grüne auf zwei Seiten – auf diesen Sofas verschwimmen die Grenzen zwischen drinnen und draußen.
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