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29.04.2020
Mimikry im Kiefernwald
Minimalistische Holzvilla bei Bordeaux von Nicolas Dahan
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Egon Meiner | 01.05.2020 08:30 UhrOkume als Bodenbelag
Kein Verständnis für Holzeigenschaften. Okume ist als billiges Sperrholzmaterial seit Jahrzehnten bewährt aber seeeeehr weich. Als Bodenbelag vollkommen ungeeignet.
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Dr. Yikes | 30.04.2020 16:18 Uhr@ixamotto
Ja, mein Herr, gewiss doch:
Die Menschen werden fortwährend intelligenter (Flynn-Effekt), produktiver, mobiler und älter, außerdem sinkt mit dem Wohlstand die 'Fertilität' im Durchschnitt deutlich. Damit einher geht ein gesteigertes Umweltbewusstsein und größere Ressourcenvernichtung. Individualisierung und Immigration befördern gesellschaftliche und räumliche Segregation. Wichtig: wo Menschen die Wahl haben, leben sie meist in großen Häusern in der Nähe zur Natur, denn das Leben in Großstädten ist mit einem höheren Gesundheitsrisiko verbunden und mehr Raum bietet mehr Möglichkeiten (außerdem hat auf den wenigsten Balkonen das volle Thonet Outdoor-Sortiment Platz)
Der Mensch der nahen Zukunft ist also wohlhabend genug, um sich ein Haus in der Natur zu leisten; er ist produktiv genug, um mit minimalen Arbeitsaufwand einen passablen Lebensstil zu führen (ab 70.000 EUR Jahreseinkommen netto gemessen am Gegenwartswert ist keine Verbesserung der Zufriedenheit mehr zu beobachten), er ist hochmobil, dabei materiell und sozial weitestgehend unabhängig (Familien werden an Bedeutung gewinnen). Spekulative Trends wie KI, Singularität und Singleton, sind mit dieser Vorstellung nicht nur vereinbar, sondern würden sie noch befördern.
Wir erleben es in diesem Augenblick: Home Office, Zeit mit der Familie; vom Unglück, nur in einem Apartment sein Dasein fristen zu müssen. Die Spatzen piepen es schon von den Bäumen.
Wann wir in den Genuss dieser Zukunft kommen, hängt von den Weichenstellungen ab, die heute, und insbesondere in der Stadt- und Regionalplanung, vorgenommen werden.
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ixamotto | 30.04.2020 14:22 Uhr@Dr. Yikes
Könnten sie vielleicht noch etwas mehr Licht in die Dunkelheit unserer Gedanken bringen?
Z.B., indem sie ein Konzept für die Zukunft einer arbeitsteiligen Gesellschaft präsentieren, das ihren Behauptungen entspricht. Das müssten sie notwendigerweise liefern, weil ich erstens nicht glaube, das die Bewohner ihrer Vision alle wieder Jäger und Sammler geworden sind und weil Verstädterung zweitens ja gerade keine Illusion ist, sondern eher so etwas wie die räumlich-dynamische Grundkonstante kapitalistischer Entwicklungszyklen, und Megastädte eben ein Ausdruck für die Investition überschüssigen Kapitals und die Produktion und Aneignung privater Mehrwerte.
Bislang haben sie nur eine Utopie ohne substanzielles gedankliches Fundament geliefert. Ähnlich wie F.L. Wright mit der Broadacre City. Nur das dessen Version von 'Viel Platz für alle in der Natur' noch aus einer Zeit stammt, als die Weltbevölkerung bei etwa 2 Mrd. Menschen lag.
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daniel | 30.04.2020 13:00 Uhrstühle
nette Idee mit den stühlen, aber erstens sehen sie sehr unbequem aus, zweitens etwas unpraktisch sobald der Tisch voll besetzt ist und einer aufstehen will..
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Dr. Yikes | 30.04.2020 10:56 UhrFuturismus
Viele Leser werden es vielleicht nicht bemerkt haben, aber das ist die Architektur der Zukunft.
Großzügige Dimensionen und die Nähe zu Natur waren schon immer die Konstanten der menschlichen Wohlstandsoptimierung.
Niemand muss sich Illusionen über Megastädte oder Sozialwohnungen machen, wer wirklich nachhaltig planen möchte, muss an Konzepten arbeiten, wie man diesen Lebensstil großflächig verwirklichen kann.
Ride it!
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auch ein | 30.04.2020 08:31 Uhrarchitekt
schön gemacht, auch wenns eben bautechnisch ecken gibt, die schlampig aussehen werden.
wer mal in der gegend zelten war weiss wie die zeltwand nach einem platzregen auf sand aussehen und lange feucht bleiben.
innen ist mir zuviel braun in braun,
der heizkörper ist seltsam und hässlich und ist wohl eher ein rechenexempel des bauphysiker das er nicht verklagt werden kann wenns im winter zu kalt wird. hier wär doch eine bodenheizung geeignet gewesen (mit anderem Bodenbelag)
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STPH | 30.04.2020 08:11 UhrGenius loci
Horizontale im Wald sucht Fortsetzung. Wald ist schwieriges Terrain. Die Baumsäulen bilden einen vertikalen Raum deren Hauptorientierung zum Licht nach oben ist. Hier einen Deckel zu verwenden widerspricht dem. Entlastung wäre ein großes Oberlicht
oder ein Lichthof. Die Attika als Fensterrahmen in die Vertikale. Das Haus muss hier mit dem Wald mittun, mit der Lichtung in dem es steht, der Lichtung als Oberlicht.
Schon die Wrighthäuser leiden mit der Zeit unter dem die Horizontale hemmenden Bewuchs und werden Dunkel unter dem großzügigen Dach, was sich nicht entfalten kann.
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geniusloci | 30.04.2020 07:54 UhrRuhig bleiben...
@Jenatsch: Ich habe schmunzeln müssen! ;) Die vielen Glasflächen sind natürlich sehr hinterfragenswert, aber ebenerdig abzulegen, ist doch was Schönes!
@gerard: Die Ansicht teile ich nicht. Wohin ziehst du dich daheim zurück? In das kleine Arbeitszimmer? Den Abstellraum? Bügelzimmer? Keller? .. Man hält sich doch zu 90% in Wohnzimmer/Küche auf.. und sonst ist man auch schnell im Wald! (oder geht in Zukunft eine Runde schwimmen..) :)
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dethomas | 29.04.2020 22:51 Uhrablage
mit ausreichender tolleranz zur grenzenlosen verschwendung gefällt mir die hütte sehr gut!
allerdings vermisse ich 'stauraum', 'schränke', aufbewahrungsorte von allem was man so braucht.
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peter | 29.04.2020 22:49 Uhrholzhaus
das haus hat nette ansätze realisiert, die sich aber kaum zu einem großen ganzen zusammenfügen. überall wechsel der holzart, scheinbar wahllose änderungen des rasters von decke, innen- und außenwand, und vor allem ein offensichtlich völlig fehlendes verständnis von konstruktivem holzschutz (sockel, dachrand, horizontale holzbauteile, plattenwerkstoffe an der fassade...) verderben mir letztlich den spaß an den guten gestalterischen ideen, die das haus auch birgt.
bitte um veröffentlichung je eines fotos in 5 und in 10 jahren, dann wird sich zeigen, ob die architekten ihr honorar wert waren.
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gerard | 29.04.2020 17:21 Uhrwitzige kommentare!
beton oder estrich fehlt mir nicht, nur die sofas sind sehr "geschmackssache", die stuehle furchtbar.
da ausser den schlafzimmern keinerlei rueckzugsmoeglichkeiten besteht, ist es wohl eher ein wochenendhaus als wohnort.
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Jenatsch | 29.04.2020 17:04 Uhrfootprint
Interessanter Beitrag zu der Frage, wie man auch mit einem Holzbau einen maximalen ökologischen Fussabdruck hinterlassen kann. Bei ansteigendem Meeresspiegel kann das chice Hausboot aber bestimmt ablegen.
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reto | 29.04.2020 16:55 Uhrirgendwie...
...geil - so beim ersten Hinschauen. Die Transparenz, die Leichtigkeit, diese Deckleisten-Holzverkleidung-Fassade - gefällt mir richtig gut und auch Mies würde wohl ein lobendes Wort finden. Und innen? Nein! Für mich zu viele eintönige Holzoberflächen. Wo ist der Sichtbeton (teilweise kontrastiert es ja recht schön z.B. im Bad) an Wänden und Kassettendecke, wenn man ihn braucht? Wo ist der Terrazzo- oder Estrichboden wenn das Herz danach verlangt? Warum muss es dann auch noch eine Küche im gleichen Holz sein? Und an den Stühlen hätte vielleicht O.M. Ungers Gefallen gefunden, aber sonst....? Gut es ist dann eben eine Frage des Geschmacks - handwerklich sicher schön gemacht.
Feng Shui im Wald – Nicolas Dahans Holzvilla verschmilzt mit ihrer Umgebung.
Das Gebäude ist zum größten Teil transparent, Pate stand die klassische kalifornische Villa der Moderne.
Unscheinbarer Eingang – das Haus kann auch über eine der vielen Glasschiebetüren betreten werden.
Blick ins Grüne auf zwei Seiten – auf diesen Sofas verschwimmen die Grenzen zwischen drinnen und draußen.
Bildergalerie ansehen: 33 Bilder
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g.k. | 02.05.2020 12:50 Uhr#14 otto maxi
Werter Kollege,
das haben Sie diesmal ausserordentlich präzise und schön gesagt.
Gerne und vollumfänglich schliesse ich mich Ihrer Meinung zu den Ausführungen des Dr. Yikes an.
Quasi gäähhn- gäähhn !