Sieht so aus, als hätte sich hier ein Kubus von SANAAs Moriyama-House verlaufen – oder als sei hier eine geschrumpfte Version der Zollverein-School in Essen gelandet. Der Entwurf für das „Core House“ stammt von dem jungen Büro UNIT-O (Tokio), die das Einfamilienhaus in Higashikurume ganz in der japanischen Tradition der Minimalwohnung entwickelt haben. Ende letzten Jahres wurde es fertig gestellt und vor kurzem bezogen.
Das zweigeschossige Wohnhaus steht in einem typischen Vorortensemble außerhalb von Tokio; zu seiner Rückseite befindet sich der kleine Fluss Ochiai; eine kleine Parkanlage schließt hier an das Viertel an. Die Architekten Ryutaro Saito und Masahiro Yoneda haben hier für die Bauherrn, ein junges Ehepaar mit begrenztem Budget, einen weißen Wohnkubus an das Flussufer gesetzt – große Fenster in unterschiedlichen Formaten schauen in die Landschaft. Der einfache, weiße Baukörper sollte sich wie ein Tofu-Stück in die grüne Umgebung einfügen, erläutern die Architekten.
Knapp 70 Quadratmeter Wohnfläche bietet das Haus; konzipiert ist es wie eine Frucht: Hinter einer dünnen Schale versteckt sich ein gut geschützter, von der Außenwelt isolierter Kern. In diesem vertikalen Raum ist neben der Erschließung auch die Toilette untergebracht, seine Wand wurde in einem tiefen Dunkelgrün gestrichen. Alle anderen Funktionen wie Kochen, Essen und Schlafen sind in dem umlaufenden Zwischenraum angelegt und haben einen freien Blick nach außen. Die Fenster haben durch ihre außenliegenden Profile je nach Ausschnitt fast die Wirkung eines realistischen Gemäldes.
Fotos:Yasuhiro Nakayama, UNIT-O
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rai | 15.05.2013 15:33 UhrFotos
Bei einem solchen Projekt ist ja vor allem der Kern interessant, dieser wird aber auf den Fotos fast ausgeblendet. Schade!