Musste Henry David Thoreau seine kleine Unterkunft am Walden Pond noch allein bauen, kann der Einsiedler von heute sein spartanisches Domizil online buchen und innerhalb von wenigen Monaten am Ort seiner Wünsche aufbauen lassen. Diese Idee hatte zumindest der dänische Designer Søren Rose aus Kopenhagen. Die Tiny Houses seines Geschäftsmodells Klein basieren auf zerlegbaren Hütten, die einfach verpackt und transportiert werden können. Für den Entwurf des ersten Prototyps lud er den eher für seine Großprojekte bekannten Landsmann Bjarke Ingels ein.
Das Kopenhagener Büro BIG ist also verantwortlich für Klein A45. Es ist das erste Haus des jungen Unternehmens und steht irgendwo im Wald des Bundesstaates New York. Aus einem quadratischen Grundriss heraus formen nach oben zulaufende, dreieckige Wandelemente die Haube der Hütte. Von jeder Seite erscheint das minimalistische Gebäude ein wenig anders – mal dynamisch spitz und halb verglast, dann wieder gedrungener und introvertiert.
Wände sowie Fensterfronten sind aus Fertigteilmodulen zusammengesetzt, bestehend aus Holz, Pressholz und Glas. Die gesamte Unterkunft bietet einen Raum von 16,7 Quadratmetern Fläche. Das ist nicht viel, jedoch wird mit der verglasten dreieckigen Vorderfront und einer Raumhöhe von vier Metern an höchster Stelle einem beengtem Gefühl vorgebeugt. Zur Ausstattung der zimmergroßen Hütte gehören eine Einbauküche, Regale und eine Feuerstelle – und auch ein Badezimmer gibt es. Im Hauptraum ist Platz für ein Bett und eine Sitzecke.
Für Søren Rose ist das Modell Klein A45 der Beginn einer Reihe von minimalen transportablen Hütten, zu deren Entwicklung er internationale Architekten einlädt. Laut Rose wartet der Klient etwa sechs Monate, bis seine bestellte Hütte mit dem von ihm ausgesuchten Typ samt Materialien fertig gestellt und lieferbar ist. (eb)
Fotos: Matthew Carbone