Wie man trotz wenig Platz großzügig plant, zeigt dieses Projekt in Tokio.
Auf einer 70 Quadratmeter großen Grundstücksfläche haben Takuro Yamamoto Architects (Tokio) in einem Wohngebiet des Edogawa-Bezirks ein knapp 75 Quadratmeter großes Haus auf einer Grundfläche von 42 Quadratmetern errichtet, trotz des geringen Gebäudevolumens umschließt es eine großzügige doppelgeschossige Terrasse, die den Innenräumen zu mehr Weiträumigkeit verhelfen soll.
Der Außenraum im ersten Stock, zu dem alle Innenräume hin ausgerichtet sind, ermöglichte es den Architekten, das Haus zu den übrigen Seiten hin völlig geschlossen zu gestalten und ihm so einen außergewöhnlichen skulpturalen Charakter zu geben. Hauptanliegen der Entwerfer des „Little House with a Big Terrace” war es jedoch zu zeigen, dass ein privater Außenraum von diesem Ausmaß die Qualität des Wohnens erheblich steigern kann. Große, zu öffnende Fenster trennen den Wohn- und Essbereich von der Terrasse, sie können nach Belieben weit geöffnet werden, der Außenraum für morgendliche Yogaübungen genutzt werden.
Die Umschließung des Luftraums über der Terrasse vollendet die Gebäudekubatur und ermöglicht den Hausbewohnern gleichzeitig eine erhöhte Privatsphäre. Öffnen sie die Schlafzimmerfenster im zweiten Stock, so gibt ihnen dieser umschlossene Bereich gewissermaßen einen „privaten Luftraum”, die angrenzenden Nachbarn in diesem dicht an dicht bebauten Stadtviertel können nicht ins Haus schauen.
Trotzdem wurde die Nutzfläche des Gebäudes durch den großen privaten Außenraum erheblich eingeschränkt, ein zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss eingefügtes Lagergeschoss von gerade mal 1,4 Metern Höhe soll Abhilfe schaffen. Die Architekten sind überzeugt: Die effektivste Art, Geräumigkeit in einem Stadthaus einer dicht besiedelten Wohngegend zu schaffen, ist es, externe außenliegende Bereiche in den Entwurf mit einzubeziehen. (lr)
Fotos: Takuro Yamamoto Architects
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Der Nachbar | 11.11.2015 15:26 Uhr@d.teil
auf Bild 5 gut zu erkennen: Andere Länder, andere Sitten.