Das chilenische Städtchen San Felipe liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Santiago de Chile und ist berühmt für seine schöne Landschaft – besonders das Umland ist von großen landwirtschaftlichen Anbaugebieten für Gemüse, Zitrusfrüchten und Wein geprägt. In eben solch einer Umgebung hat das chilenische Büro emA Arquitectos ein Wohnhaus realisiert – Santá Maria nennen die Architekten den kleinen, eingeschossigen Pavillon mit Pool, der im Oktober letzten Jahres fertig gestellt wurde.
Ähnlich wie bei ihrem vorigen Projekt in Chile, der Pangal Cabin in Casablanca, hatten die Architekten Klaus Matuschka und Orlando Etcheberrigaray auch bei dem Santá Maria House in San Felipe das Ziel, in Bezug auf Nutzung und Bauprozess ein effizientes und einfaches Haus zu entwerfen. Herausforderung war hier vor allem die Landschaft: Für den 90 Quadratmeter großen Neubau sollte keiner der Obstbäume gefällt werden müssen. So steht er nun auch als langer Riegelbau vor einer Armee von Miniaturbäumchen.
Damit den Bewohnern nicht ganz die Sicht genommen wird, wenn die Bäume blühen, haben die Architekten den Neubau auf eine Plattform gestellt. Auch die Terrasse wurde erhöht, da die Obstbäume über schmale offene Kanäle bewässert werden, die – je nach Jahreszeit und Wetterlage – in Teilen geflutet werden können.
Das Haus ist als langes Band entworfen, der Wohnbereich orientiert sich dabei auf eine Hälfte. Mit raumhohen Fenstern öffnet sich der Baukörper in Richtung Nordosten, während die Rückseite zur Straße weitgehend geschlossen ist. In Leichtbauweise mit einem Trockenbausystem in nur kurzer Zeit errichtet, wurde das Wohnhaus mit Holzpaneelen verkleidet. Im Inneren ergänzt eine lange Möbelzeile mit Küche und Einbauschränken aus Holz diesen Charakter.
Fotos: Marcelo Cáceres