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02.04.2015
Lesen im Feld
Mini-Bibliothek in Nordfrankreich
Ein Eremit muss man sein, um in dieser einsamen Gegend unmittelbar am Ärmelkanal nach mehr Isolation zu verlangen. Doch die Bewohner des alten Hauses in einer kleinen Sackgasse am Rande der Siedlung Senneville-sur-Fécamp verspürten das Bedürfnis nach mehr Zurückgezogenheit. Sie wünschten sich einen Ort zum Nachdenken und Träumen. Der Pariser Ziegler Antonin architecte erfüllten ihnen diesen Wunsch – mit einem Bibliotheksanbau, der schlicht und dramatisch zugleich ist.
Vom bestehenden Altbau führt eine schmale Holztreppe in das neue zweigeschossige 60 Quadratmeter große Haus. Außen wie innen verkleidet Antonin Ziegler den Kubus mit Holzpaneelen. Allerdings scheint die Fassade mit einem schwarzen Anstrich eher aus Stahlplatten zu bestehen. Dieses dunkle Volumen erzeugt eine starke Außenwirkung. In der rauen Landschaft trifft der Architekt damit aber genau den richtigen Ton.
Die Bücherwelt ist im Inneren dagegen ganz hell. Dabei verzichtet Ziegler bewusst auf Konnotationen mit dem typischen „gemütlichen“ Landhausstil oder auf sonstige Referenzen. Funktional und einfach ist die Raumstruktur, die sich über der Garage im Erdgeschoss ausbreitet. Eine Wand ist komplett mit Bücherregalen gefüllt, die andere besteht aus einer breiten Fensterreihe. Mit diesen großzügigen Fensteröffnungen liege das Haus selbst wie ein offenes Buch in der Landschaft, so Antonin Ziegler. (pg)
Fotos: Antonin Ziegler
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