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19.05.2021

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Schrebergärten für Geschäftsreisende

Mikroapartments in Wien von BFA und KLK


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Offenbar besteht unsere Arbeitswelt zunehmend aus flexiblen, stets reisenden, gehobenen Dienstleisterinnen und Dienstleistern. Zumindest deuten die vermehrt auftauchenden Neubauten für Coworking-Büros und Business Apartments darauf hin. Sie stellen geradezu eine neue Typologie in den Städten dar. Kürzlich realisierten die beiden Wiener Büros BFA Büro für Architektur und KLK, die bereits mehrere Projekte gemeinsam umsetzten, im elften Wiener Gemeindebezirk einen siebenstöckigen Eckbau mit 50 solcher Kurzzeit-Apartments – und gaben ihm einen humoristischen Twist: Vielen dieser Apartments für Reisende sitzt ein Erker mit Satteldach vor, sozusagen das miniaturisierte bauliche Symbol für Sesshaftigkeit.

BFA und KLK entwarfen den schmalen Bau an der viel befahrenen Gudrunstraße, nicht weit vom neuen Wiener Hauptbahnhof entfernt, für einen Bauplatz, der jahrelang aufgrund eines langwierigen Umwidmungsverfahrens leer stand. So gehörte es auch zu ihrer Planungsaufgabe, den privaten Bauherren während dieses Verfahrens zu begleiten und eine passende Bebauungsvorgabe für das Grundstück auszuarbeiten, um einen Neubau mit temporär genutzten Kleinstwohnungen zu ermöglichen. Ziel sei gewesen, Apartments für „eine möglichst niedrige Miete und einen maximalen Wohnkomfort“ zu entwickeln, so die Architekt*innen.

Für den an einer Straßenecke platzierten Baukörper sollten möglichst gute Belichtungsverhältnisse und natürliche Schallschutzmaßnahmen geschaffen werden. Der darauf folgende Entwurf ordnet schließlich auf einer Bruttogrundfläche von 3.900 Quadratmetern effiziente Wohnungsgrundrisse kompakt an. Sie bestehen jeweils aus Wohnraum, Sanitärbereich, Schlafbereich, einem Balkon und eben jenem Erker mit Satteldach. Ausgerichtet sind alle Wohnungen nach Südosten, wo eine verkehrsberuhigte Seitenstraße verläuft. Die Erschließung erfolgt über eine Außentreppe mit offenen Laubengängen im Hof. In einer von Gewerbebetrieben geprägten Nachbarschaft – auch im Erdgeschoss des Neubaus sind sechs Büroeinheiten untergebracht – fällt das Gebäude mit seiner Erscheinung augenfällig aus der Reihe. BFA und KLK vergleichen ihre Fassadengestaltung übrigens mit „versetzt gestapelten Schrebergärten“. (sj)

Fotos: David Schreyer




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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

Sonja R | 24.06.2021 13:30 Uhr

Hitzeinsel

Kein Grün weit und breit. Wie kann man in der heutigen Zeit noch solche Hitzeinseln erstellen?

12

Mic Robert | 20.05.2021 16:22 Uhr

Micro

Was ist an den Gebäude besonders?
Was ist hier Micro?

11

hausmeister | 20.05.2021 15:19 Uhr

Koloniebrüter

Da gab es sicher die Auflage vom Baurecht Nistmöglichkeiten für Koloniebrüter in die Fassade zu integrieren. Das ist zumindest gut gelungen.

Alles andere an diesem Objekt sehe ich auch eher als zweifelhafte Lösung an.

10

Kollega | 20.05.2021 15:08 Uhr

Kleiner Bauen ...

... das wird kommen
... das muss kommen

obszön wie wir raum und material in den nachkriegsjahrzehnten verschwendet haben. immer noch verschwenden. gut, dass baustoff knapper und teurer wird. ist zwar für unser büro eine katastrophe, aber für die welt das beste was passieren kann.

also dieser kleiner wohnen ansatz ist richtig.
businessappartments? auch ganz normale wohnungen werden flächenmässig wieder kleiner werden. intelligente lösungen sind gesucht, um über frei- und gemeinflächen raumbedürfnisse zu befriedigen. ansätze sind vorhanden. also interessantes projekt, aber man sieht auch die lernkurve der kollegen in detail, grundriss und atmosphärisch ...

9

lassie | 20.05.2021 09:23 Uhr

Vogelhäuser

es fehlt nur Phantasie und Farbe

einfach ein paar blau, gelb, grün anmalen, dann ist es ok

einfach sich anregen lassen und mal ausprobieren

8

archi | 20.05.2021 08:41 Uhr

Komisch wirkendes

Gebilde an einer Kreuzung.

7

claus | 19.05.2021 22:38 Uhr

oha

business apartments sind echt die architektonische pest unserer tage, überteuerte abschreibware für den gierigen investor. die fassade taugt auch nur für den kurzen ironischen kick und vllt. noch als hintergrund im BWLer-selfie, jeder weitere blick verrät die architektonische selbstaufgabe. mal im ernst, 25% reine Flurfläche bei einem microapartment? get out! naja der geschäftskunde kennt es aus seinem fertighaus ja auch nicht anders, wird also schon nicht all zu sehr stören...auf bild neun sieht man, was für eine schöne brache das grundstück hätte bleiben können, echt schade um die versiegelte fläche...

6

themse.seine.donau | 19.05.2021 21:57 Uhr

was verdienen Eckgrundstücke?

Ist die postmoderne zurück? aber irgendwie an.... irgendwie anders. Kein Vorgaukeln von Stadtreperatur, keine Vertuschungsversuche... man möchte ja fast Anerkennen wie der Kapitalismus hier seinen perfekten Ausdruck findet... wenn es nicht so traurig wäre...

5

schlawuki | 19.05.2021 18:40 Uhr

@3 romaneso

also, unter uns, baunetz?
sollte man denn solche typen nicht fernhalten.
fickzellen?
muss das sein?
muss ich das lesen?
hat das was mit meinungsfreiheit zu tun?
mir fehlt hier gerade das niveau.
romanesco....
wie das gemüse, oder?

4

noch ein architekt | 19.05.2021 17:09 Uhr

what

if bjarke ingels goes wrong

3

romanesco | 19.05.2021 16:42 Uhr

Fickzellen mit Kabelanschluss,

so heißt das im Branchenjargon. An sich kein verkehrtes Nutzungsprofil in dieser Gegend, aber eine solche Massierung von Kuckucksuhren hat absehbarerweise eine nur allzu kurze gestalterische Halbwertszeit, und niemand möchte sich vorstellen, wie dieses Haus altert. Doch man muss neidvoll anerkennen, dass wirklich das Maximum an Ausnutzung erzielt wurde. Da freut sich der Immobilienwirt.

2

nachbar | 19.05.2021 15:47 Uhr

kleine

..Hüllfläche? Klima?..
..und dann noch die Immobilienpreise, welche durch Klein- und Kleinstwohnung sehr negativ beeinflusst werden....

...das verstehe ich jetzt alles nicht.

1

auch ein | 19.05.2021 15:46 Uhr

architekt

eigenartige Fassade....

Schrecklich verdrückte "spassige" Vogelhäuschen- Elemente , unter den Balkon gedrückt, mit Blechen verwurstelt, drumherum noch etwas Putz....

Wenn man drin wohnt ist es erträglicher als wenn man vorbeigeht.....

 
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