Die nominierten Bauten für den Mies van der Rohe Award for European Architecture 2015 stehen schon jetzt fest, nun heißt es für die Jury, die Finalisten zu küren, aus denen dann der Award ausgewählt wird. Keine leichte Aufgabe, denn auf der Nominierten-Liste finden sich 420 Projekte, darunter 27 aus Deutschland.
Die Jury, zu der unter anderem der Vorsitzende Cino Zucchi, Peter L. Wilson (Bolles + Wilson) oder Tony Chapman (Leiter für Preise des RIBA) zählen, hat erst einmal die Aufgabe, diese immense Anzahl an Projekte auszuwerten. Vor vier Jahren wurde David Chipperfield mit dem Wiederaufbau des Neuen Museums in Berlin geehrt, und zuletzt erhielt das Projekt Harpa – ein Konzerthaus und Konferenzzentrum in Reykjavik von Henning Larsen Architects gemeinsam mit Studio Olafur Eliasson und Batteríid Architects den Award.
Beim Blick auf die Liste der nominierten deutschen Projekte zeigen sich gute Chancen auf den Award. Dabei sind sowohl ambivalente Bauten wie die Dessauer Meisterhäuser von Bruno Fioretti Marquez als auch Kulturprojekte wie der Konzertsaal in Blaibach von Peter Haimerl oder das Berliner Museum für Architekturzeichnung von nps tchoban voss genauso wie Kleinode wie die One Man Sauna von modulorbeat in Bochum.
Und wie sieht es andernorts in Europa aus? Fast selbstverständlich schreibt sich in die lange Liste der Nominierten die vor kurzem fertig gestellte überdimensionale Markthalle von MVRDV in Rotterdam ein, genauso wie das Turmtrio „De Rotterdam“ von OMA. Renzo Pianos Fondation Jérôme Seydoux-Pathé für Frankreich wartet genauso auf die Auszeichnung wie das Gerichtsgebäude von J. Mayer H. in Belgien. Aber auch Henning Larsen Architects sind wieder dabei: das Campus Kolding der SDU Syddansk Universitet in Dänemark steht ebenfalls auf der Liste.
Neu für die aktuelle Preisverleihung ist der Young Talent Architecture Prize (YTAP) für die besten Studiumabschluss-Projekte der Jahre 2014 bis 2015.
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Alle Nominierungen unter: miesarch.com