Es ist schwierig, mit dem Erbe von Weltausstellungen umzugehen. Nachdem die Besucher dieser temporären Mega-Events abgezogen sind, hinterlassen sie unfreiwillig dysfunktionale Geisterstädte oder generieren – nach dem Abriss der Pavillons – unvorstellbare Müllberge. Die Materialverschwendung ist eklatant. Bei der Expo 2015 in Mailand, die sich unter dem Titel „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ auch Themen wie Ressourcenknappheit, Nachhaltigkeit, Ökologie, Recycling widmete, schien ein Nachnutzungskonzept der einzelnen Beiträge daher unabdingbar, um nicht im Lager der Heuchler und Greenwasher zu landen.
Nicht alle, zumindest aber die weitsichtigeren Gestalter machten sich deshalb von Anfang an Gedanken über die Nachnutzung ihrer Strukturen. Die Architekten von Di Gregorio Associati (Parma) gingen sogar noch einen Schritt weiter. Sie entwarfen ihren Beitrag bereits für einen anderen Standort: die Messe in Parma. Ihr 4000 Quadratmeter großes Gebäude, das auf der Expo in Mailand der italienischen Essenstradition gewidmet war, erfüllt nun seit kurzem seine Funktion als westliches Eingangsgebäude der Fiera di Parma.
Möglich waren der Transport und die Transformation des Gebäudes durch seine flexible Raster-Struktur. Die dreidimensionalen Stahlrahmen auf der Basis von quadratischen Modulen konnte nicht nur einfach ab- und wieder aufgebaut werden, sondern lassen sich in Zukunft auch erweitern, um Raum für sich ändernde Nutzungen zu schaffen. (df)
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