Die Gartenstraße in Ludwigsburg liegt zwar nicht weit vom Zentrum entfernt, sie wirkt mit ihrer Mischung aus niedrigen Wohnhäusern und Bürogebäuden neueren Datums aber erstaunlich vorstädtisch und heterogen. Das Stuttgarter Büro Harris + Kurrle Architekten konzipiert seinen Neubau für das dortige Schulzentrum als städtebauliches Bindeglied. Hinter dem kantigen Volumen befinden sich eine Mensa und ein Gymnastikraum.

Das Gebäude präsentiert sich zur Straße hin lediglich mit einer türlosen Nebenfassade, was geschickt alle Aufmerksamkeit in die Tiefe des Blocks lenkt. Mit etwas Abstand zur Nachbarbebauung positioniert, entsteht eine schmale Gasse, die auf den rückwärtigen Schulhof führt. Der etwas höhere Kopfbau mit seinen dienenden Räumen geht mit einer Stufe in das flache Volumen von Mensa und Gymnastikraum über. Letzterer ist vom Erdgeschoss aus einsehbar, was die seitliche Passage abwechslungsreich gestaltet.

Die Niveauunterschiede des Grundstücks und des Gebäudes werden durch eine sanft modellierte Asphaltebene und mehrere Betontreppen überwunden, was mit Sicherheit den Skateboardern aus der Nachbarschaft gefallen dürfte. Über eine große Terrasse ist die im Obergeschoss befindliche Mensa direkt vom Schulhof aus zu erreichen, was die Außenraumqualität des Projekts weiter steigert.

Mit seiner sandfarben geschlemmten Klinkerfassade fügt sich das Gebäude gut in seine Umgebung ein und auch die Gestaltung der Innenräume kann mit ihrer klaren Zurückhaltung überzeugen. Nicht nur um Ästhetik ging es den Architekten allerdings, denn ihr Gebäude ist Teil eines Förderprogramms, das insbesondere Wert auf die Nachhaltigkeit der Baustoffe legt. (sb)

Fotos: Roland Halbe

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