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25.04.2022

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Speisen im Raster

Mensa und Mediathek von wulf architekten in Darmstadt


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Das Berufsschulzentrum Nord wurde in den 1970er und 1980er Jahren im hessischen Darmstadt erbaut. Es liegt im südlichen Teil des Bürgerparks Nord, zu dem neben den Schulen auch Sportanlagen und landschaftliche Freiflächen gehören. Mit der seit 2016 begonnenen Sanierung der Bestandsgebäude ging auch die Erweiterung der Anlage durch ein Mensa- und Mediatheksgebäude einher. Das Stuttgarter Büro wulf architekten zeichnet sowohl für den 2021 fertiggestellten Neubau als auch die noch fortschreitende Sanierung verantwortlich. 2020 wurde der erste von drei Bauabschnitten fertig.

Bauherrin des Neubaus ist die Wissenschaftsstadt Darmstadt. Der zweigeschossige Baukörper auf quadratischem Grundriss umfasst 3.531 Quadratmetern (BGF). Im Obergeschoss befindet sich die Mensa für 300 Gäste. Im Erdgeschoss befinden sich eine Cafeteria, die Mediathek des Berufsschulzentrums sowie Seminar- und Büroräume der Volkshochschule Darmstadt. Die Gebäudetechnik liegt auf dem Dach. Ursprünglich war im Projektwettbewerb auch eine Aula vorgesehen. Da diese im Rahmen der Sanierung von wulf architekten im Bestand realisiert wurde, konnten die Nutzungen im Neubau angepasst werden. Die Baukosten (Kostengruppen 300–400) beliefen sich auf 13,9 Millionen Euro.

Das sichtbare Holztragwerk definiert die Ausrichtung und Nutzung des Baukörpers. Zur Grundfläche um 45 Grad gedreht, ist durch das drei mal drei Meter große Raster eine umlaufend gefaltete Fassade ausgebildet, die raumhoch verglast wurde. Durch die zurückgesetzte Fassade sind die entwurfsprägenden 90 Zentimeter hohen und 20 Zentimeter breiten Brettschichtholzträger auch im Außenraum sichtbar, während die Geschossdecken mit perforierten schwarzen Faltblechen verkleidet wurden. Ebenfalls sind durch das gedrehte Raster Balkon- und Terrassenflächen entstanden, die für Café- und Mensa genutzt werden können. Ein Oberlicht über der offenen, geschwungenen Treppe erhellt den Raum über beide Geschosse hinweg. (sla)

Fotos: Brigida González



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

Baudichtungslaie | 03.05.2022 12:13 Uhr

@ peterson (auch keine Kritik, nur Antwortversuch)


Was wäre denn das Blau von Klein,
ganz kontextlos, für sich allein?
(...ist doch gerade monochrom
zu sein gleichsam dort auch Funktion!?)

Wie schön, dass, was differenziert,
gebaut oft auch gut "funktioniert"!
(...und sei es sprichwörtlich "den Eenen sin Klein,...
den Annern sin Mies van der Rohe" zu sein!)

12

auch ein | 26.04.2022 14:26 Uhr

architekt

@4 A&R:

das ist nicht geklont aber konsequenter umgesetzt.
bei der festhalle in neckarteilfingen hat man eine kiste ein paar zackige fassaden und eine ausgefranste dachkante (EINE) gegeben und die dachuntersicht als rauten.

hier sind grundriss und dach um 45° verdreht.

ob das gut ist sei dahingestellt...schick, gekonnt detailliert und edel gemacht ist es allemal.

11

peterson | 26.04.2022 12:21 Uhr

@christian richter

Danke Herr Richter, Sie sprechen mir aus der Seele!
Also ich frage mich auch, ob van der Rohes Neue Nationalgalerie auch mit kleineren Scheiben und mehr Stützen funktioniert hätte. Und diese komischen Winkel und Ecken bei dem Scharoun. Ja und um es auf die Spitze zu treiben, hätten bei dem Pollock nicht einfache monochrome Flächen genügt. Klein hat es gezeigt. Müssen wir überhaupt irgend etwas noch designen? Reicht nicht die maximal möglichste funktionale Form mit maximal niedrigem Energieaufwand und -verbrauch?

10

Christian Richter | 26.04.2022 11:42 Uhr

Keine Kritik

Ich frage mich - und das ist ernsthaft als Frage gemeint, und keine Kritik am sehr gelungenen Entwurf - ob der "Kniff" des um 45° gedrehten Rasters wirklich notwendig war, oder ob das Haus auch in der klareren, rechtwinkligen Konstruktion funktioniert hätte. Die gefaltete Fassade entwickelt einen gewissen Reiz, aber die Räume profitieren aufgrund der schieren Größe nicht so sehr davon. Von außen ist es optisch reizvoll, mehr aus der Nähe als aus der Ferne, man muss aber auch die 1,5-fache Hüllfläche herstellen.

9

a_C | 26.04.2022 10:26 Uhr

Vielen Dank an #3 und alle anderen!

Tausend Dank für die Info zum Detail. Das ist ein ordentlicher Aufwand, der da gefahren wurde, aber es hat sich gelohnt und sieht super aus!

Gratulation, Herr Hernandez! :)

8

Angela | 26.04.2022 06:28 Uhr

Ausstattungsneid

so viele Vitra TipTon Stühle für Berufsschüler, hoffentlich würdigen die das teure Kippeln

7

STPH | 25.04.2022 18:26 Uhr

...

Das schönste daran ist, dass dieser Pavillon frei im Park steht.

6

jan | 25.04.2022 17:24 Uhr

Raumbildende Fassade - Toll!

@ a_C
Das Fassadendetail ist geschickt gemacht. Den Trägern wurde im Bereich des Fassadenanschlusses offenbar nochmals eine Holzschale vorgeblendet. Es fällt nur auf, wenn man genau hinschaut, z.b auf den Bildern 1 und 3.

5

Volker | 25.04.2022 16:51 Uhr

Detail

@ a_C
Vermutung: Der Holzträger wird im Bereich der Fassade außenseitig aufgedoppelt (Dämmung + Holzplatte). Das heißt, die Dämmebene der Fassade wird über die Trägerhöhe hoch bis zum gedämmten Dach geführt.
In Bild 3 sieht man daß es einen Ebenenversatz gibt zwischen dem Träger der außen ist und dem Träger über der Glasscheibe.
Daß der Querschnitt des Trägers von Innen nach Außen durchläuft, dürfte zu vernachlässigen sein... ist ja schliesslich Holz und kein Stahl.

4

peter | 25.04.2022 16:46 Uhr

nett, aber geklont?

wirkt wie ein klon der festhalle in neckartailfingen von a+r. immerhin ist es schön und stimmig geworden, dann kann man das vielleicht mal machen.

3

Camilo Hernandez | 25.04.2022 16:29 Uhr

Wie funktioniert das?

Zwischen des innenliegenden Holzträgers und der außenliegenden Holzblende in gleicher Optik wurde 80 mm Mineraldämmung eingebaut.

2

josimo | 25.04.2022 15:59 Uhr

Erfreut

Super Ding! Als Darmstädter freue ich mich sehr über gute Architektur!

1

a_C | 25.04.2022 15:39 Uhr

Wie funktioniert das?

Das Detail vom Anschluss der Glasfassade an die Holzträger würde mich brennend (sic) interessieren. Nicht wegen des Brandschutzes, sondern wegen möglicher Wärmebrücken und Feuchtigkeitsbildung am Holz.

Geht es nur mir so oder ist das womöglich tatsächlich eine Schwachstelle?

Falls es geht: Wäre das wohl auch im Wohnungsbau möglich oder nur bei Nutzungen mit geringeren Anforderungen ans Raumklima?

 
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