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07.04.2022

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Historische Grundrisse

Meixner Schlüter Wendt gewinnen in Frankfurt-Höchst


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Die Stadt Höchst am Main wurde 1928 nach Frankfurt eingemeindet und gilt heute als ihr ältester Stadtteil. Er befindet sich im Westen der Stadt und grenzt unmittelbar an den Main. 1972 wurde die gesamte Altstadt unter Denkmalschutz gestellt. Prägend sind unter anderem die zahlreichen Fachwerkhäuser, eine Kirche aus dem 9. Jahrhundert sowie eine im Süden erhaltene Mauer der aus dem 14./15. Jahrhundert stammenden Stadtbefestigung.

Ebenfalls in der Altstadt befindet sich der Ettinghausen-Platz, umrahmt von Fachwerkhäusern und Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Mietshäusern. Zu den Bestandsbauten gehören außerdem noch eine Scheune aus dem 18. Jahrhundert, ein Nachkriegsbau der Frankfurter Stadtsparkasse und eine Markthalle. Im Osten schließt ein weiterer kleiner Platz an, der auf den ersten Blick recht unscheinbar wirkt, jedoch eine geschichtsträchtige Vergangenheit besitzt. Für seine Gestaltung lobte die Stadt Frankfurt 2021 einen Realisierungswettbewerb aus, dem ein Bewerbungsverfahren vorgeschaltet war. Mit der Verfahrensbetreuung war das Mainzer Büro a:dk architekten datz kullmann beauftragt. Gemeinsam gingen die Büros Meixner Schlüter Wendt Architekten (Frankfurt) und KuBuS Freiraumplanung (Wetzlar) als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Alle Preise im Überblick:

1. Preis: Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt) mit KuBuS Freiraumplanung (Wetzlar)

Anerkennung: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur (München)

Anerkennung: KatzKaiser (Köln) mit studio grüngrau, (Düsseldorf)

Anerkennung: Kübertlandschaftsarchitektur (München)

Im Rahmen des Wettbewerbs stand der Umgang mit der Geschichte des Grundstücks im Vordergrund. 1905 wurde hier eine Synagoge erbaut, die 1938 während der Reichspogromnacht in Brand gesetzt und anschließend vollständig abgerissen wurde. Danach errichtete man an gleicher Stelle im Jahr 1940 einen Luftschutzbunker mit Giebeldach und rot verputzter Fassade der seit 1989 unter Denkmalschutz steht. Im Jahr 2020 unternommene Ausgrabungen brachten zudem weitere historische Spuren des Ortes zum Vorschein, die sich unter dem vom Bunker nicht überbauten Teil der ehemaligen Synagoge befanden. Zum einen entdeckte man Teile der Höchster Stadtmauern, zum anderen Überreste der Synagoge und ihres Vorgängerbaus aus dem 19. Jahrhundert. Die archäologischen Funde wurden konserviert und die Ausgrabungsstätte wieder geschlossen.

Ziel der Auslobung war es, einen geeigneten Umgang mit dem Erinnerungs- und Gedenkort zu finden. Teilnehmen konnten Landschaftsarchitekturbüros in Arbeitsgemeinschaft mit Architektur- und Stadtplanungsbüros, Kunstschaffenden oder Gestalter*innen. Im Rahmen des Verfahrens wurden Meixner Schlüter Wendt Architekten und KuBuS Freiraumplanung als auch Kübertlandschaftsarchitektur zur Überarbeitung aufgefordert. Der Siegerentwurf schlägt ein beranktes Gerüst vor, in dessen Mitte ein Teil der ehemaligen Synagoge als offener Raum eingeschnitten wird. Auf dem Boden sollen durch Podeste die Grundrisse der archäologischen Funde nachgezeichnet werden und als Aufenthaltsorte dienen. Die Jury unter Vorsitz von Rena Wandel-Hoefer hob hervor, dass es dem Siegerentwurf gelang, „die Schwierigkeiten und die Komplexität der Wettbewerbsaufgabe in eine außergewöhnliche und vielschichtige Lösung zu überführen.“ (sla)


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1. Preis: Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt) mit KuBuS Freiraumplanung (Wetzlar)

1. Preis: Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt) mit KuBuS Freiraumplanung (Wetzlar)

Anerkennung: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur (München)

Anerkennung: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur (München)

Anerkennung: Katzkaiser (Köln) mit studio grüngrau, (Düsseldorf)

Anerkennung: Katzkaiser (Köln) mit studio grüngrau, (Düsseldorf)

Anerkennung: Kübertlandschaftsarchitektur (München)

Anerkennung: Kübertlandschaftsarchitektur (München)

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