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03.03.2010

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Sprengel-Museum

Meili + Peter gewinnen in Hannover


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Das Sprengel-Museum in Hannover zählt zu den bedeutendsten Sammlungen der Kunst des 20. und, wie man wohl inzwischen sagen muss, auch des 21. Jahrhunderts. Der bestehende Museumsbau von 1979 und 1989 ( P. und U. Trint, Köln, und D. Quast, Heidelberg) soll nun einen Anbau erhalten. Dazu hatte die Stadt Hannover einen internationalen Wettbewerb ausgelobt, bei dem 65 Arbeiten eingerecht wurden. Die Jury kürte am vergangenen Wochenende folgende Preisträger:

1. Preis: Marcel Meili, Meili + Peter, Zürich
2. Preis: Staab Architekten, Berlin
3. Preis: Stanton Williams, London
4. Preis: AFF Architekten, Berlin
5. Preis: ASP Architekten Schneider Meyer Partner, Hannover

Außerdem wurden vier Anerkennungen vergeben. – Die Jury lobte nach Presseberichten die „hohe gestalterische Qualität“ des von großen Glasfronten geprägten Gebäudes von Meili + Peter. Da das Juryprotokoll noch nicht freigegeben ist, zitieren wir aus dem Erläuterungsbericht des ersten Preisträgers: „Das Projekt schlägt einen sehr einfachen, prismatischen Körper als Ergänzung vor, der – in ähnlicher Größe wie der Bestand – ein eigenständiges Verhältnis zum See und zur Promenade formuliert: hervorgeschoben zu den Bäumen, leicht schwebend, mit einem einzigen Hauptgeschoss. Der nervöse Bestand und seine Bastion finden darin Abschluss und Rahmen.

Am Gelenk der beiden Trakte wird eine doppelgeschossige Halle eingerichtet, deren großzügige Rampen- und Treppenspirale die verschiedenen Niveaus des Museums sowie den neuen zweiten Eingang verbindet. Das riesige ‚Auge‘ bildet gleichzeitige das Foyer und den Saal in einer offenen, informellen Raumstimmung.
Dem Plan des Ausstellungstraktes bildet zunächst eine einfache, klassische Enfilade mit weicher, übersichtlicher Besucherführung. Dieser Weg erhält seinen Rhythmus nicht nur durch unterschiedliche Raumformate, sondern auch dadurch, dass die Räume im Raster leise ‚tanzen‘: Sie sind leicht abgedreht und verleihen damit jedem Saal eine gewisse Eigenständigkeit, die außerdem durch unterschiedliche Raumhöhen unterstrichen wird.

Der Körper der Erweiterung sucht gleichzeitig eine bildliche Zurückhaltung wie einen Abstand zum Bestand. Die Bäume werden zum Teil der Fassade selbst: Ein System von großen Spiegelglasschindeln, in leicht unterschiedlichen Winkeln montiert, reflektieren in gebrochenen Bildern den See, die alten Alleebäume und die neuen Bäume, welche unmittelbar vor die Fassade gepflanzt werden. Nicht ein (naives) ‚Verschwinden‘ des Gebäudes ist die Absicht dieser Geste, sondern ein gegenseitiges Aufsaugen, ein bildliches Durchdringen von Natur und Architektur.“


Der Anbau des Museums wird 25 Millionen Euro kosten, ein Baubeginn ist voraussichtlich Ende 2011.

Eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten ist noch bis zum 31. März 2010 im Sprengel-Museum zu sehen. Am 9. und 16. März, jeweils 18 Uhr, finden Führungen durch die Wettbewerbsausstelllung statt. Der Eintritt ist frei.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

berliner geschichten | 19.03.2010 16:58 Uhr

meili und peter

endlich mal wider eine gute nachricht !

4

svenski | 09.03.2010 21:05 Uhr

@ nel:

Gut dass es um einen Architekturwettbewerb ging. Da macht es nämlich nix, wenn sich der Gewinner verbal nicht perfekt ausdrücken kann. Es reicht, wenn er gut entwirft und baut.

Deshalb bin ich bei Architektenprosa auch immer seeehr nachsichtig, wenn auch nicht immer frei von Fremdscham ;)

Gruß, svenski.

3

Markku Rainer Peltonen | 06.03.2010 12:15 Uhr

Bilbao - Hannover

Ich dachte, Architektur sollte auch Kunst sein. Eine Kiste mehr. Eigentlich Schade für Hannover.

Markku Rainer Peltonen

2

cfg | 04.03.2010 20:36 Uhr

kluggeschwätzt

leider falsch. ein quader ist ein spezialfall des prismas.

1

nel | 04.03.2010 10:05 Uhr

Im Sommer scheint Sonne, im Winter, da schneits...

"Das Projekt schlägt einen sehr einfachen, prismatischen Körper als Ergänzung vor,..."

Eine Kiste ist eine Kiste ist eine Kiste ist kein Prisma.

" ...der – in ähnlicher Größe wie der Bestand – ein eigenständiges Verhältnis zum See und zur Promenade formuliert..."

Schön formuliert, jedoch im Ausdruck mangelhaft. Alle anderen Preisträger formulieren besser!

"Der nervöse Bestand und seine Bastion finden darin Abschluss und Rahmen."

Der Bestand ist keinesfalls nervös, er ist eine Komposition mehrerer Gebäudeteile, die tatsächlich angemessen die jeweiligen stadräumlichen Anforderungen bedienen: ergeschossiges öffenliches Forum im Norden, Haupteingang im Gelenk zwischen Sammlung und Forum, großzügige Treppenanlage und Terrasse als Bühne zum Maschsee.

Der Abschluss fehlte allerdings, war doch das Gebäude nach Süden auf Zuwachs geplant.

Hoffentlich kann der Schuhkarton wenigstens innenräumlich überzeugen.

 
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