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19.11.2019
Im Dazwischen wohnen
Meili, Peter Architekten in München
Die Gegend, in der das Münchner Büro von Meili, Peter Architekten den ersten Abschnitt einer umfangreichen Quartiersentwicklung mit Gewerbeflächen, gefördertem Wohnungsbau und dreigeschossigen Stadthäusern fertiggestellt hat, wirkt erstaunlich „zwischenstädtisch“ – auch wenn es nur wenige hundert Meter bis zum beliebten Münchner Stadtviertel Schwanthalerhöhe sind. Breite Straßen, 60er-Wohungsbau, Schrebergärten, Gewerbeflächen und die Mehrzweckhalle Audi Dome am Rande des Westparks prägen das Bild, in dem sich das Grundstück auf rund 13.500 Quadratmetern zwischen Hansa- und Tübinger Straße aufspannt.
Früher wurde hier produziert, seit 2012 arbeitet die Isaria Wohnbau AG an der Konversion; insgesamt ist eine Bruttogrundfläche von rund 35.000 Quadratmetern geplant. Die Architekten entwickelten hierfür ein Konzept, das öffentliche Wege entlang polygonaler Bauvolumen einmal quer durch den Block führt. Im südlichen Teil soll nach Plänen von Keller, Damm, Roser Landschaftsarchitekten (München) ein Stadtplatz mit öffentlichen Funktionen entstehen. Meili, Peter Architekten projektierten fünf eigenständige Gebäude, die unterschiedliche Räume für Wohn- und Gewerbenutzungen bieten. Das Ziel war nicht nur eine bauliche Verdichtung, sondern auch eine für diese Gegend bisher ungewöhnliche Nutzungsintensität.
Mit dem nun fertiggestellten ersten Bauabschnitt wird das Grundstück entlang der Hansastraße durch ein Haus mit Gewerbeflächen bzw. Co-Working-Spaces geschlossen. Das lässt in seiner horizontalen Fassadengestaltung mit grau spiegelnden Kacheln den Vorgängerbau wieder aufleben. Ein Durchgang führt ins Blockinnere, wo linkerhand geförderter Wohnungsbau und rechts eine Reihe von Stadthäusern zu finden sind. Das Keramik-Motiv setzt sich dabei fort: Beim ockerfarbenen Wohnungsbau nur zurückhaltend unter den Fensterfeldern und in den Balkonnischen und bei den Häusern in tiefem Rot über die gesamte Außenhaut.
Mit dem Projekt, dessen Angebot sich zum Teil auch an die Nutzer*innen der umliegenden Gewerbeimmobilien richtet, arbeiten die Architekten an einer für Deutschland bisher noch seltenen Typologie zwischen Siedlungsbau und Stadtquartier. Nicht zuletzt in seinem vielschichtigen Wohnangebot und dem Versuch, eine tageszeitenunabhängige Nutzungsdichte zu schaffen, erinnert es an
Schweizer Vorbilder in der Zürcher Agglomeration. Anders als dort standen zwischen Tübinger und Hansastraße jedoch keine genossenschaftlichen Interessen im Vordergrund. Das Projekt wurde aber immerhin noch während der Fertigstellung an die freistaatliche BayernHeim GmbH verkauft. (sb)
Fotos: Florian Holzherr
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Städthäuser im Blockinneren
Gewerbeflächen und Co-Working-Spaces zur Hansastraße
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