Wie ein Schloss des Industriezeitalters thront die alte Textilfabrik Stoffel über dem Schweizer Städtchen Mels im Kanton St. Gallen. Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet, war die Fabrik immerhin noch bis 1995 in Betrieb, um dann, nach einem verhängnisvollen Brand, bis heute in den Dornröschenschlaf zu verfallen.
Inzwischen gibt es allerdings neue Pläne für das Areal, von dem aus sich ein eindrucksvoller Blick ins Rheintal eröffnet. In den nächsten Jahren sollen hier über 170 Eigentumswohnungen entstehen, die durch Gewerbeflächen und öffentliche Einrichtungen ergänzt werden. Einen entsprechenden konkurrierenden Studienauftrag zur Konversion der Fabrik und Ergänzung von Neubauten konnte nun das Züricher Büro Meier Hug Architekten nun für sich entscheiden. Weitere Teilnehmer waren:
- Architekt Schumacher, Chur
- Bearth & Deplazes Architekten, Chur
- Dietrich Untertrifaller Stäheli Architekten, St. Gallen
- Moos Giuliani Hermann Architekten, Uster
- Morger Dettli Architekten, Basel
- OOS AG, Zürich
- Think Architecture, Zürich
Der Jury unter Leitung von Peter Ess, dem ehemaligen Direktor des Zürcher Hochbauamts, gefiel beim Entwurf von Meier/Hug, dass er mit nur wenigen Ergänzungen eine neue Silhouette etabliert, die das historischen Ensemble nicht beeinträchtigt, sondern stärkt. Gelobt wurde außerdem der zentrale Platz als „Ort von hoher Öffentlichkeit“, der insbesondere durch die Behandlung der Erdgeschosse präzise räumlich gefasst werde. „Diese subtile Ausgestaltung der Volumetrien in den Neubauten zeichnet das Projekt in besonderem Masse aus“, so die Jury.
Auch die Vielfalt an Wohnungstypologien und ihre Anpassung an die spezifischen Lagequalitäten des Areals fand Erwähnung, ebenso wie die Freiraumgestaltung der Landschaftsarchitekten Müller Illien, ebenfalls aus Zürich.
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Daniel Eber | 24.01.2014 16:11 Uhrpräsentation
Die hier gezeigten Entwürfe sind durchaus qualitativ und funktionale gut, die Präsentation ist allerdings unterirdisch und lässt hoffen, dass es mehr WBs geben wird, die nicht allein durch die Bilder entschieden werden.