Mehrgenerationenwohnen ist in aller Munde. Neue Wohnquartiere in Deutschlands Städten werben damit und die infrastrukturellen und wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand. Wenn nun Familien auf dem Land mit mehreren Generationen unter einem Dach leben wollen, ergibt sich ein völlig anderer, kleinteiligerer Maßstab. Die Architekten vom Atelier Strut (ehemals Peter Kunz Architektur) aus Winterthur bauten in der Berggemeinde Flims ein Haus aus massivem Dämmbeton für vier Familien und drei Generationen.
Der Schweizer Architekt Rudolf Olgiati hat in Flims gelebt und gewirkt. Er verband Bündner Bautradition mit moderner Formensprache. Die Architekten des „Casa da Pign“ tun es ihm gleich. Geometrische Öffnungen rahmen die umliegende Bergwelt. Die Holzschalung der Dämmbetonwände bleibt außen wie innen sichtbar, die Oberfläche korrespondiert mit dem Flimserstein-Panorama. Durch die teilweise trichterförmigen Fensteröffnungen im 80 Zentimeter dicken Dämmbeton wird die felsige Anmutung besonders erfahrbar. Ein auskragendes Satteldach mit hölzerner Untersicht „ruht als filigraner Schutzmantel über dem Betonvolumen.“
Der Grundriss folgt dem Prinzip: Je höher, je privater. Im Erdgeschoss ist neben Gemeinschaftsräumen eine altersgerechte Wohnung untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die Wohnräume der anderen drei Familien. Jeweils über eine eigene Treppe erreichen sie die Schlaf- und Badezimmer im Dachgeschoss. Terrassen und Balkone sind aus dem Betonvolumen herausgeschnitten. Holzfußböden und -decken bieten, wie die Vollholzfenster, einen wohnlichen Kontrast zum kalten Fels.
Fotografie: Claudia Luperto
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rabl | 24.08.2015 16:51 Uhrbündner bautradition?
ja, wenn die hässliche gaupenlandschaft nicht wäre.....