Frei stehende Einfamilienhäuser sind in Fachpublikationen eher selten anzutreffen – in den Hochglanzzeitschriften für den Kaffeetisch bilden sie dagegen die am meisten publizierte Gebäudeart. Folgen Sie uns heute auf einem Ausflug in diese Welt und kommen Sie mit nach Reutlingen.

Dort ist das Wohnhaus ST25 fertig gestellt worden – ein ambitioniert gestaltetes Mehrgenerationenprojekt für „sieben Menschen plus X“ (Architekt). Entworfen wurde es von Dirk Henning Braun (Braun Associated Architects, Stuttgart).

Das Hanggrundstück ist 22 Meter breit und 50 Meter lang. Der Baukörper bildet zwei längliche Zonen aus, die gleichermaßen belichtet, ungestört erschlossen und mit Ausblick versorgt sind. Dazwischen ist eine „permeable Kernzone“ ausgebildet. Hier sind WCs und einläufige Treppen untergebracht. Beide Wohnzonen sind zwar voneinander getrennt, können aber vielfältig vertikal miteinander verbunden werden. Das bietet ein hohes Maß an Flexibilität für die Nutzer.

Das Erdgeschoss ist auf beiden Stirnseiten vollflächig verglast. Zum Hang hin bildet sich eine auskragende Betonplatte aus. In den Obergeschossen sind die privateren bereiche untergebracht.

„Die Fassaden bestehen aus Keramik-FT-Betonteilen, flächenbündigen Glasbändern und eingeschobenen Patiogärten mit Nurglaseckverbindungen. Die Hauseingänge sind als „Hiddendoors“ im Lamellenfeld integriert ausgeführt. Die Schichten der Gebäudehülle stellen (quasi als Kannelierung) die tragende, die dämmende und die schützende Haut des Gebäude dar und sollen so die Wirkung der Schalen auch nach außen hin transportieren. Das ganze Gebäude ist vom Energieversorger entkoppelt und betreibt sich autark. Das Energiedach ist in die Architektur als 5. Grundriss integriert.“ (Dirk Henning Braun)