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14.08.2019

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Nachverdichtung in Locarno

Mehrfamilienhaus von Inches Geleta


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Architektur im Tessin – noch heute ist das Bild, das bei diesen Stichworten vor dem geistigen Auge erscheint, von den Bauten der Gruppe La Tendenza geprägt. Obwohl insbesondere Luigi Snozzi im einzelnen Entwurf stets die Stadt mitdachte, machten er und seine Kollegen den Südschweizer Kanton vor allem mit isolierten Einfamilienhäusern im Hinterland international bekannt. Das im vergangenen Jahr fertiggestellte Mehrfamilienhaus, dessen Realisierung ein privater Bauherr 2015 an das in Locarno ansässige Büro Inches Geleta vergab, entsprang hingegen der Notwendigkeit der Nachverdichtung. Dennoch wohnt dem Gebäude in Locarno räumlich wie architekturgeschichtlich durchaus der Geist regional typischer Nachkriegsarchitektur inne.

Auf einer Parzelle im Bezirk Campagna entstand das Palazzo Pioda genannte Wohnhaus, seine sechs Geschossplatten und der obere Abschluss stemmen sich mittels Beton-Pilotis aufeinander und vom Boden ab. Mit dem Rückgrat nach außen gekehrt behauptet sich der Neubau, dessen Abmessungen durch Grenzabstände und Bauauflagen bestimmt wurden, selbstbewusst in seinem Umfeld. Die ehemals agrarwirtschaftlich genutzte Umgebung erscheint heute, gespickt mit Wohnbebauung, Dienstleistern und produzierendem Gewerbe, sehr heterogen. Als Hinweis auf die Geschichte des Südkantons wollen die Architekten die verschiebbaren, vorgefertigten Fassadenelemente aus Lochblech verstanden wissen: Die Industrialisierung erfasste die Gegend erst spät, so dass sie vor allem mit halbindustriellen und handwerklichen Produktionsabläufen verbunden wird.

Je Stockwerk gibt es nur eine Wohnung, die als flurlose Raumfolge konzipiert wurde – vielleicht mit ein Grund, dem Projekt den Titel Palast zu geben? Der Innenausbau dagegen hat mit integriertem Mobiliar in Weiß und graubraunem Feinsteinzeugboden nichts allzu Royales an sich. Vielleicht beziehen sich Inches Geleta, die im Tessin bereits einen Museumsbau in Waschbeton realisiert haben, aber auch auf das luxuriöse Gefühl von Privatheit, das ein Leben im gestapelten „Einfamilienhaus“ mitten im dichter werdenden urbanen Kontext mit sich bringt. (kms)

Fotos: Tonatiuh Ambrosetti, Daniela Droz


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

solong | 16.08.2019 09:49 Uhr

heinz...elmännchen

der dicke nachbar hat es doch ohnehin schon vorher versaut ... so denken leider die "heinzelmännchen" weltweit ... leider auch in der klimapolitik ... aufbruch ... zum ende ... mal wieder bisschen "gehirn einschalten" ist dringend notwendig ... zum gebäude ... mit verlaub .."gruselige selbstdarstellung" ... führt auf jeder ebene des daseins ... zu zerstörung der anmut ...

5

Heinz | 15.08.2019 14:35 Uhr

Ruhig...

... ich kann die Aufregung meiner Vorschreiber nicht nachvollziehen. Ist doch ein ehrliches Teil und der dicke Nachbar hat's doch ohnehin schon vorher versaut (Abb.2-r.).

4

sieben | 15.08.2019 13:10 Uhr

grauenvoll

Geht´s noch schlimmer? Das Grauen 6-fach gestapelt. Die armen Nachbarn, die das ständig ansehen müssen.

3

stimmt | 15.08.2019 11:57 Uhr

@Lutz Borchers

auf bild 9, rechter rand, da deutet sich das an.

2

André S. | 15.08.2019 11:34 Uhr

bonjour tristesse

Das sieht aus wie eine Bausünde der 70-er Jahre. Innen, außen und Freianlagen.

1

Lutz Borchers | 14.08.2019 19:51 Uhr

ich blick´ nicht durch

die Seite, an der die Kragkonstruktion durch die Lage von Fahrstuhlschacht und Treppenhaus ad absurdum geführt sein müsste, wurde nicht fotografiert, oder?

 
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