Es ist schon viele Jahre her, dass der Vater der Bauherrin, im Berufsleben ein Förster, auf dem Grundstück im Liechtensteinischen Triesen Bäume und Sträucher pflanzte und diese gemeinsam mit seiner Frau hegte und pflegte. Inzwischen sind Birken, Föhren und Mammutbaum zu einem stattlichen, parkähnlichen Garten herangewachsen und die Tochter ist an den Ort ihrer Familie zurückgekehrt.
Sie ließ das baufällige Einfamilienhaus an der Straße abreißen und stattdessen auf dem hinteren Teil des Grundstücks einen Neubau mit elf Wohneinheiten errichten. Einzig der hölzerne Anbau, den der Vater der Bauherrin gezimmert hatte, blieb stehen und wurde zu einem Gästehaus aus- und umgebaut, das nun in kräftiger roter Farbe erstrahlt. Der Entwurf für Neu- und Umbau kommt vom Basler Büro Degelo Architekten, die das Projekt bis zur Ausführungsplanung begleiteten und im Weiteren die gestalterische Leitung übernahmen. Das Büro Taylor Gassner (Vaduz) übernahm die Bauleitung vor Ort.
Auf 1.100 Quadratmetern Bruttogrundfläche und drei Ebenen entstanden elf unterschiedlich geschnittene Mietwohnungen. Angesichts der stattlichen Bäume scheint es nur folgerichtig, dass sich der Entwurf des Baukörpers den Bäumen anpasst. In diesem Sinn sollen die weit ausschwingenden Balkonauskragungen aus weißem Sichtbeton den Verlauf der Baumkronen nachzeichnen. Auch die Fassade folgt der bewegten Form. Die bodentiefe Verglasung ermöglicht maximale Ausblicke zu allen Seiten.
Die Grundrisse gliedert je ein Kern für Küchen, Bäder und Einbaumöbel. Gefertigt sind letztere, wie auch Fensterrahmen und Türen aus naturbelassenem Ulmenholz. Den Boden bildet ein Fließestrich im Farbton des Sichtbetons. Das Erdgeschoss liegt teilweise im Hang und bietet Platz für Autos und Fahrräder sowie den Zugang zum Treppenhaus. Die Baukosten werden nach einer Bauzeit von vier Jahren mit umgerechnet rund 5,8 Millionen Euro angegeben. (sbm)
Fotos: Barbara Bühler
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
3
tom | 18.06.2024 22:54 Uhrdetailanschlüsse
wunderbares projekt. glückwunsch, der AGin, den architekten und der öba. fein bis ins detail. apropo: wie könnte wohl so ein fassadenanschluss-detailpunkt aussehen mit der schalreinen betonoberfläche und der auskragung.. stw wärmebrücke.. ? habe den eindruck das ist westlich von österreich ziemlich entspannt ? werde hier wohl mal unserern bauphysiker befragen..