Architektur ist eine langsame Kunst. 1997 hatten die damals noch jungen slowenischen Architekten Jurij Sadar und Bostjan Vuga ihren ersten großen Wettbewerbserfolg verbucht: Gerade ein Jahr nach ihrer Bürogründung konnten sie den internationalen Wettbewerb über einen 187.500 Quadratmeter großen Sportkomplex für sich entscheiden. Im November 2010, gute dreizehn Jahre später, wurde der Komplex in Betrieb genommen, nachdem das Stadion bereits am 18. September feierlich eröffnet worden war.
Der „Sports Park Stožice“ ist eine Kooperation zwischen der Stadt und einem privaten Investor und ein gewaltiges Projekt: Er umfasst ein Stadion mit 16.038 Sitzplätzen, eine multifunktionale Sporthalle mit 12.484 Sitzen, zwei unterirdische Ebenen mit knapp 4.000 Parkplätzen sowie eine ebenfalls zweigeschossige Shopping Mall mit 91.000 Quadratmetern, die ebenfalls komplett unterirdisch realisiert wurde. Also die perfekte Verbindung der beiden beliebtesten Freizeitaktivitäten: Sport und Shoppen.
Auf der Decke des Einkaufszentrums wird ein großer öffentlicher Platz angelegt, der sich zwischen Stadion und Sporthalle erstreckt. Hier werden weitere Sportfelder, unter anderem auch ein Schwimmbad, sowie Verkaufsbuden und Rasenflächen angelegt. Nebenbei dient die neue Mega-Struktur auch noch als Puffer für das nordwestlich angrenzende Wohnviertel gegen die große Kreuzung der Ringautobahn, die zwischen Stožice und dem Zentrum von Ljubljana verläuft.
Das Fußballstadion ist in den Sockel eingelassen. Nur das Dach ist sichtbar, das ebenso wie die Fassade der Sporthalle mit Aluminiumplatten verkleidet ist, sodass sich beide Strukturen sichtbar aufeinander beziehen. Der Sockel senkt sich dann zum Stadion hin sanft ab, bevor vier Treppenanlagen zu den Sitzen führen. So wird das Stadion als eigenständiges Gebäude erkennbar, bevor man es von oben betritt und sich die sichtbare Stahlstruktur der Dachkonstruktion über einem öffnet. Eine Tragstruktur übrigens, die in veränderter Form auch unter der Kuppelkonstruktion der Sporthalle (hier vor allem: Basketball) wieder auftaucht.
Ganz fertig ist der riesige Sport-Freizeit-Shopping-Komplex aber noch nicht. Park (Landschaftsarchitekten: AKKA) und Shopping Mall sind noch nicht fertig, sie sollen im Juni 2011 eröffnet werden.
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torsten | 05.01.2011 14:18 Uhrein weiterer trabant fuer ljubljana
gefaellt mir auch nach dem zigsten mal angucken nich wirklich. vor allem das sich die beiden arenen aufeinander beziehen ist ziemlich an den haaren herbeigezogen. ich will mich ja gar nicht ueber die muschel streiten, aber mit dem klaren stadion hat sie nichts zu tun. zudem ist es wie alles in ljubljana irgendwo auf dem feld abgeworfen und natuerlich mit nem einkaufszentrum bestueckt. aber dafuer koennen sadar vuga auch nichts. da sollte allgemein die stadtplanung von ljubljana mal anfangen nen konzept zu entwickeln.
aber da ich in ljubljana wohne werde ich mir wohl auch mal das sportwunderland zu genuege fuehren..