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01.10.2014

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Shoppen mit MVRDV

Mega-Markthalle in Rotterdam eröffnet


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So sieht Superdutch 2014 aus: Shoppen mit MVRDV ist ab jetzt ein architektonischer Superlativ – nicht nur für die Niederlande. Nach der Eröffnung von Rem Koolhaas‘ Hochhauskomplex De Rotterdam Ende letzten Jahres wird heute ebendort die neue Markthalle von MVRDV eingeweiht – ganz feierlich und royal mit Königin Máxima.

Der Mega-Markt in Form eines „Triumphbogens“ hat gigantische Ausmaße, die man vielleicht eher in asiatischen Metropolen vermuten würde und nicht in der Innenstadt von Rotterdam: 100 Meter lang, 70 Meter breit und 40 Meter hoch misst das in die Tiefe extrudierte Hufeisen – als „ein Zeichen für die Stadt und eine Kathedrale für Rotterdam“, beschreibt das Projektentwickler-Team seine Markthal.
 
MVRDV, die vor zehn Jahren mit diesem ungewöhnlichen, größenwahnsinnigen Entwurf den Wettbewerb für sich entscheiden konnten, haben die Markthalle als Hybrid geplant, der in dieser Art bisher einzigartig ist (siehe BauNetz-Meldung zum Baubeginn). Die 5.500 Quadratmeter große Marktfläche mit etwa 100 Ständen wird von einer zwölfgeschossigen Mantelbebauung vor Wind und Wetter geschützt, in der wiederum 126 Eigentums- und 102 Mietwohnungen sowie 24 Penthouses angeordnet sind. Ob Single-Haushalt oder Großfamilie – von zwei bis fünf Zimmern ist alles dabei. Ergänzend zu den beiden kombinierten Nutzungen wurde unter der Markthalle eine viergeschossige Tiefgarage mit 1.200 Parkplätzen gebaut – schließlich fahren ja nicht alle Holländer mit dem Fahrrad.

Damit die Kunden sich innerhalb der Halle besser orientieren können, haben die Rotterdamer Künstler Arno Coenen und Iris Roskam die innere Fassade gestaltet – „Horn of Plenty“ nennt sich dieser wilde Mix aus Obst, Gemüse, Kühen, Fischen und Blumen, der kreuz und quer über das gesamte Gewölbe fliegt.

Geöffnet ist die Markthalle sieben Tage die Woche, montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr. (jk)

Fotos: Ossip van Duivenbode; Daria Scagliola + Stijn Brakkee


Zum Thema:

www.markthalrotterdam.nl

Mehr über diesen „Supermarkt auf LSD“ lesen Sie bei Designlines



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BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

MaxX | 06.10.2014 22:50 Uhr

Ende der Welt

MVRDV können sich vor lauter Lachen bestimmt derzeit kaum auf den Vitra-Stühlen halten. Dass soviel Zynismus noch mal gebaut wird im alten Europa bevor die westliche Welt zusammenbricht... Für mich ein Spätwerk und passend zu "fundamentals". Schade, dass so der Abgesang an unserer Disziplin aussehen MUSS, aber ihr habt euch eben ein paar competitions zu lang den Investoren zu Dienstleistern gemacht...

9

Designer | 05.10.2014 14:52 Uhr

Hohlraum

Tja, echt ein schräges Ding. Ich finds ja erstmal nicht so arg schön und fühle mich deswegen auch eher zu dem Kommentar von remko "hingezogen". Da ich aber die Kubushäuser nebenan schon ziemlich cool finde bin ich mal gespannt wie ich über die Markthalle in 20 Jahren denke.

8

Bernd das Brot | 02.10.2014 12:28 Uhr

in Rotterdam...

...kann man wahrscheinlich eh nicht mehr viel kaputt machen.
Bild 2 kann glatt für Chengdu oder so durchgehen.
Das Objekt erinnert irgendwie an einen Castorbehälter.

7

remko | 02.10.2014 09:46 Uhr

...

Es ist immer wieder interessant, wie sehr der eigene Standpunkt/Wohnort einen Einfluss auf die Beurteilung von Gebäuden hat. Wenn man jeden Tag an diesem zusammengeschusterten Monster vorbei radeln muss, geht der anfängliche Ärger über dieses Scheusal langsam in einen belästigenden Zustand über. Innerhalb der Rotterdamer Architektenschar und hinter vorgehaltener Hand ist dieses Ding sowieso schon unten durch. Das gute ist, das diese Wurst an einem Ort steht, der mit den Kubuswohnungen, Kollhoffs Botersloot und anderen Geschmacklosigkeiten sowieso schon hoffnungslos kontaminiert ist und somit keinen grossen Schaden mehr anrichten kann.

Superdutch ist interessant und nett anzusehen, solange er weit weg - in Asien oder in Zweite Welt Ländern - stattfindet. Aber wehe, man ist selber von ihm betroffen. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem Unfall auf der Autobahn. Man fährt mit einer schaudernden Faszination langsam auf der Gegenspur vorbei und ist froh, dass es einen selber nicht erwischt hat.

6

auch ein | 02.10.2014 08:51 Uhr

architekt

das nenn ich mal mischnutzung !

klasse teil, die bunten innenseiten gehen einem wahrscheinlich nach paar jahren auf die nerven aber an sich doch ein tolles ding!

5

DasHolzspatel | 02.10.2014 08:20 Uhr

@MatthiasMeyer

Das hat doch nichts mit meckern zu tun. Koons ist halt ein Dekoratör. Das werte ich doch gar nicht. Ich finde ja die ironischen geschichtlichen Anspielungen klasse.

Und nur weil es ein Baunetz Kommentar ist, muss es nicht gleich gemecker sein :)

4

Akki | 01.10.2014 21:51 Uhr

Mega

Wie so oft, zeigt der Holländer an sich Mut !
Mut zu einer Art megalomaner Grossform,
Mut zu einer gewissen Häßlichkeit.

Wieviel Jahre architektonischer und städtebaulicher "Weiterentwicklung" liegen eigentlich zwischen der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand und dieser bunten Markthöhle ?

3

Nukki | 01.10.2014 18:21 Uhr

Markthalle!

Für ne Markthalle ziemlich cool!

2

Matthias Meyer | 01.10.2014 18:02 Uhr

Jammer

Wieder der deutsche Zeigefinger und mecker mecker...ab wann ist ein Künstler denn ein guter Künstler?

1

DasHolzspatel | 01.10.2014 15:51 Uhr

Koons mit viel Barock oben drauf

Ein Wölbung voller Obst. Wo damals noch Götter und der gleich mythische Wesen waren, PoP-t nun ein Obsregen vom Himmmelreich.
Schöne ironiesierung der barocken Augenschmausmalerei. Damals angedacht um Leute wieder in die Kirche zu holen... und heute "wieder?" in die Markhallen zu holen?

Wieso eigentlich fragt man nicht gleich Koons? Hatte er keine Zeit um Orte mit seinem Dekokitsch zu designen?
Gibt es keine guten Künstler in Rotterdam? Oder wollte der Bauherr doch nur Design?

 
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