RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Mega-Block_von_Holl_in_Peking_fertig_727271.html

15.01.2009

Zurück zur Meldung

Postmoderne Polonaise

Mega-Block von Holl in Peking fertig


Meldung einblenden

Nun ist er also fertig, der Mega-Block „Linked Hybrid“, den Steven Holl Architects in Peking für die Modern Investment Group entworfen haben (BauNetz-Meldung zum Richtfest am 13. Mai 2008): Acht Türme mit gemischter Nutzung auf 220.000 Quadratmetern, 750 Wohnungen, Geschäfte, ein Hotel, eine Montessorischule und ein Kindergarten, ein Multiplex-Kino und in der Mitte ein öffentlicher Grünraum mit Teichen, Brücken und grünen Inseln, der nur zu Fuß begangen werden kann.

Dieser Grünraum kann auf Straßenebene durch eine Anzahl von offenen Passagen betreten werden, was einen „Mikro-Urbanismus“ entstehen lassen soll – Läden sollen den öffentlichen Raum um die Teiche „aktivieren“. Auf den niedrigen Gebäuden werden ebenso begehbare Dachgärten angeboten wie auf den Dächern der acht Türme – die dort gelegenen Gärten sind direkt bestimmten Apartments zugeordnet. Der gesamte Block steht auf einer mehrgeschossigen Tiefgarage, insgesamt sollen hier einmal etwa 2.500 Menschen wohnen.

Noch sind zwar die Gärten nicht fertig, aber mit ihnen soll der gesamte Komplex einmal ein „dreidimensionaler urbaner Raum werden, in dem die Gebäude unter der Erde, auf der Erde und über der Erde miteinander verbunden werden.“ Was Steven Holl damit meint, wird klar, wenn man die spektakulären Sky Bridges betrachtet, die alle Türme zwischen dem 12. und 18. Geschoss miteinander verbinden. Hier wird ein weiterer öffentlicher Raum geschaffen, der über Aufzüge erreicht werden kann, die als „jump cut“ vom Erdgeschoss aus direkt zu den Sky Bridges hinauf rasen. Hier finden sich Fitness-Center und ein Schwimmbad, Cafés und Galerien sowie ein Auditorium für größere Veranstaltungen.

„Wir hoffen, dass dieser öffentliche sky loop zusammen mit dem öffentlichen base loop auf Straßenebene eine Reihe von zufälligen Beziehungen schafft – sowohl von Bewohnern und Besuchern miteinander, als auch zu den Gebäuden. Diese loops werden als soziale Kondensatoren fungieren, die eine sehr ungewöhnliche Erfahrung in der Stadt ermöglichen.“

Desweiteren ist auch das bauökologische Konzept bemerkenswert, denn durch eine stattliche Anzahl von geothermischen Pumpen (660 bis 100 Meter tiefe Bohrungen) soll sich der Block weitgehend energieneutral klimatisieren. Die Architekten sprechen von einem der größten grünen Wohnprojekte der Welt und haben eine Einordnung als „Gold“ nach LEED-Standard beantragt.

Wir mussten beim Betrachten der Bilder spontan an eine postmoderne Polonaise denken, scheinen sich doch die Türme gegenseitig an die Schultern zu fassen – der postmoderne Eindruck hingegen entsteht wohl vor allem durch die nächtliche Beleuchtung der farbigen Unterseite der Sky Bridges. Und auch die Beschreibung des Blocks als „poröser urbaner Raum“ weckt gewisse Assoziationen an Gottlieb Wendehals: Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse...



Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

14

Adam M. Kaas | 23.06.2011 16:57 Uhr

Steven Holl

Why do you call it " Postmoderne Polonaise " ?

What that has to do with a " Polonaise " ?

Stupid expression of a stupid building !

13

sporadischleser | 18.01.2009 06:27 Uhr

weltniveau

ich möchte nr. 10 beipflichten. der vergleich mit wendehals ist nicht gerade auf weltniveau für eine architekturkritik. über sachen zu schreiben, die man selbst weder kennt noch je gesehen hat, führt aber immer zu solchen ergebnissen.
auch ausländische architekten in berlin sahen und sehen sich zu vielen national und regional bedingten kompromissen gezwungen, um ihr projekt bauen zu können. man denke nur an stimmann's fassadengleichschaltung im zentrum der hauptstadt.
differenzierte berichterstattung täte manchmal not - und auch etwas recherche zu den hintergründen und rahmenbedingungen eines projekts...

12

Eisen!!!! | 17.01.2009 18:56 Uhr

@Meerschweinchen

weil sie so mit ohne verantwortung lange haben zu entwickeln artikulierte gebaeude ...
und dieser schrott ist uebrigens sehr wohltuend im vergleich zu allem rundherum ... also schrott im ueberschrott, sprich weniger schrott als der schrott namens peking, oder anders gesagt ... ein sehr ambitionierter versuch staedtebau zu betreiben ... und nicht wie ueblich insel-isierung

11

Meerschweinchen | 16.01.2009 17:26 Uhr

Schrott!!!

wie können die Architekten so ohne Verantwortung haben solche Schrott zu bauen.






:(

10

hochleistung | 16.01.2009 17:19 Uhr

Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse...

das ist, glaube ich, das erste mal dass jemand architektur mit Gottlieb Wendehals in verbindung bringt. dafuer moechte ich der redaktion einen goldenen dj oetzi auf postmodern unterleuchtetem podest verleihen. (und gleichzeitig doch darum bitten entweder qualifizierte kritik zu ueben, oder solchen postmodernen mist in der kommentarseite abzulassen ... )

9

Berliner | 16.01.2009 14:07 Uhr

Gratulation

Bei aller Kritik an dem Linked Hybrid, die Projekte in Dtld sehen so viel armseeliger, unambitionierter und nichtssagender aus als Holl in Peking, dass ich den Hut ziehen muss vor so viel Courage.

8

awsome | 16.01.2009 10:41 Uhr

good work

ich finds gut. Plattenbau ? Hm, ja die gefahr besteht. Vielleicht so ne Art IBA in Kreuzberg wo auch die Eisenmanns vor sich hin schimmeln.
Trozdem, mir gefaellt vor allem die Nachtaufnahme, aber die gibts ja bisher nur im Modell. Ein klasse Architekturpark westlicher
Theoretiker wird das da, muesste man mal hinfahren. Ist mir aber zu weit, fahr ich lieber nach Holland ;)

7

hmm | 16.01.2009 10:01 Uhr

naja

kann man machen...

muss man aber nicht!

manche projekte sollten vielleicht einfach besser mit nem schönen modell enden (bild 8).

6

Juli | 16.01.2009 09:46 Uhr

Willkommen...

...in den 80ern. Farbige Fensterleibungen! Super!

5

dreome | 16.01.2009 09:23 Uhr

massiv

massiv und grauenvoll......die farbakzente wiegen den schweren entwurf nicht plötzlich in moderne leichtigkeit....aber da in china ja alles alle 20 jahre wieder abgerissen wird, müssen wir das ja hoffentlich nicht dauerhaft betrachten.....

4

dreome | 15.01.2009 19:00 Uhr

can he?

kann er das wirklich?!..erinnert mich auch an die alten zeiten- hier wurde durch ein paar farben und asymmetrien versucht, altes design in einem modernen licht erscheinen zu lassen- meiner meinung nach absolut grauenhaft.....

3

AKNDS | 15.01.2009 18:02 Uhr

Lego

Legoland lässt grüßen...

2

critics | 15.01.2009 17:14 Uhr

you can do better, Steven...

Das erinnert mich schwer an alte verlassene Plattensiedlungen...
Steven: You can do better!!!

1

jean | 15.01.2009 16:44 Uhr

china

picture no. 7 is great... typical china!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

16.01.2009

Bildungslandschaften

Forum Stadtbaukultur in Dortmund

15.01.2009

Doppelter Erfolg

DETAIL-Preis in München verliehen

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?